Holstein feiert siegreiche Weihnachten

Hansa Rostock – Holstein Kiel 0:4 (0:1)

Holstein Kiel legt sich die Punkte 31, 32 und 33 unter den Weihnachtsbaum. Nach einem klaren 4:0-Erfolg bei Hansa Rostock vor 7.900 Zuschauern überwintern die Kieler auf dem 10. Tabellenplatz mit zwölf Zählern Abstand auf die Abstiegsränge. Marlon Krause (10.), Rafael Kazior (51., Handelfmeter), Joker Patrick Breitkreuz (74.) und Maik Kegel (89.) markierten die Tore für eine besinnlichen Kieler Jahresausklang. Die 750 mitgereisten KSV-Fans durften obendrein das Drittligadebüt von René Guder feiern.

KSV-Trainer Karsten Neitzel hatte vor dem Spiel eine faustdicke Überraschung in der Startelf angekündigt, die er in drei nominellen zentralen Mittelfeldspielern auf den Rasen brachte: Neben Maik Kegel und Marlon Krause lief zudem Mikkel Vendelbo auf. Krause ersetzte jedoch Manuel Hartmann als Innenverteidiger in der Viererkette, der genau wie der in der Vorwoche noch von Beginn an eingesetzte Patrick Auracher zunächst auf der Bank Platz nahm.

Das Ostseederby begann rutschig. Nach Dauerregen sorgte der seifige Rasen für manche Überraschung. So kam der FC Hansa zur ersten Chance, nachdem Patrick Kohlmann gestrauchelt war. Die Flanke von David Blacha entschärfte Hauke Wahl (2.). Die KSV hatte auf die anlaufenden Gastgeber die passende Antwort: Die erste Kieler Ecke von Maik Kegel drückte Marlon Krause zur Führung ins Netz (10.). Der FCH brauchte eine Viertelstunde, um sich von dem Schock des Rückstandes zu erholen, hatte dann aber die Riesenchance zum Ausgleich. Denis-Danso Weidlich flankte auf den einlaufenden Manfred Starke, der mit der Fußspitze den Ball über Kenneth Kronholm tippte, der Holstein-Keeper aber mit einem starken Reflex zur Ecke klären konnte (24.). Die Störche setzten ebenfalls weiter Akzente: Mikkel Vendelbo spritzte in eine Flanke von Patrick Herrmann, das Leder zischte rechts am Hansa-Kasten vorbei (31.). In den verbleibenden Minuten ließ die KSV-Defensive außer einem Schuss von Marcel Ziemer, den Kronholm festhielt (40.), nichts zu, sodass die Neitzel-Elf mit einer Führung im Rücken in die Kabine ging.

Mit Wiederanpfiff bewahrte Kronholm seine Farben erneut vor dem Ausgleich: Einen Freistoß von Aleksandar Stevanovic kratzte der Holstein-Schlussmann aus der Ecke. Wie in der ersten Halbzeit nahmen die Störche den Gastgebern schnell den Wind aus den Segeln. Rafael Kazior schoss, der bereits verwarnte Robin Krauße wehrte den Ball mit dem Arm ab, die Folge: Gelb-Rot für Rostocks Außenverteidiger, Elfmeter für Holstein: Rapitän Kazior verwandelte sicher ins linke Eck zum 2:0 aus Kieler Sicht (51.). Es sollte der Schlag auf den Aus-Knopf des Hansa-Spiels sein. Die ganz in Rot spielenden Störche ließen den Ball nach Lust und Laune zirkulieren, während die Gastgeber rat- und tatenlos zuschauten. Der dritte Kieler Streich war dagegen wie aus dem Lehrbuch: Wahl brachte einen langen Ball in den Strafraum auf Schäffler, dessen Ball ins Zentrum über Marc Heider auf den eingewechselten Patrick Breitkreuz gelangte und der Joker überlegt zum 3:0 einschob (74.). Der Sieg war in Sack und Tüten. Für René Guder gab es mit seiner Drittligapremiere ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk (81.). Und den Schlusspunkt setzte Kegel mit einem kuriosen 55-Meter-Tor, da Schäffler den Ball aus der eigenen Hälfte nicht mehr berührte und das Leder unter Hansa-Schlussmann Johannes Brinkies hindurch ins leere Tor kullerte. Dann waren die Punkte 31, 32 und 33 sicher verstaut.

Stimmen nach dem Spiel

KSV-Trainer Karsten Neitzel: „Wenn wir eine schlechte Serie hatten, mussten wir gucken, dass wir die Dinge analysieren. Jetzt müssen wir aber auch sehen, dass wir nicht zu euphorisch sind. Kenneth Kronholm hat uns in einer Szene gerettet, sonst hätte das Spiel auch anders laufen können. Nach dem 2:0 und der Gelb-Roten Karte war das Spiel vorentschieden. Die Rostocker haben dennoch gezeigt, dass sie gute Spieler in ihren Reihen haben und gut Fußball spielen können. Ein Kompliment an meine Mannschaft, wie sie es dann ausgespielt hat. Nach der Niederlage letzte Woche sind wir glücklich, dass wir das Jahr so abschließen konnten.“

Marlon Krause: „Das war heute verdient – auch in dieser Höhe. Der Trainer hat unter der Woche noch gesagt, dass irgendwann ein Gegner kommen wird, dem wir mal ein paar mehr Dinger einschenken werden. Heute war es so weit.“

Maik Kegel: „Die frühe Führung hat uns natürlich in die Karten gespielt. Rostock steht mit dem Rücken zur Wand und hat sich dann spätestens von dem Elfmetertor und der Gelb-Roten Karte direkt nach Wiederanpfiff nicht mehr erholt. Das letzte Ding war wohl meins. Cheffe hat gesagt, er war nicht mehr dran.“

Hansa Rostock: Brinkies – Christiansen, Stuff, Weidlich, Ruprecht – A. Stevanovic, Krauße, Schünemann, Blacha – Starke (75. Vidovic), Ziemer. Trainer: Baumann.

Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Wahl, Krause, Kohlmann – Siedschlag (81. Guder), Vendelbo (85. Wirlmann), Kegel, Heider – Kazior (64. Breitkreuz), Schäffler. Trainer: Neitzel.

Schiedsrichter: Brand (Gerolzhofen)

Tore: 0:1 Krause (10.), 0:2 Kazior (51., Handelfmeter), 0:3 Breitkreuz (74.), 0:4 Kegel (89.)

Gelb-Rot: Krauße (50.)

Zuschauer: 7.900

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