KSV Holstein II – Eintracht Nordhorn 2:1 (1:0)

Vom Co-Trainer zum Torwarthelden / Starke Jungstörche schlagen auch den Spitzenreiter

Es waren noch zwei Minuten zu spielen, als Kiels Trainer „Mecki“ Brunner jubelnd auf das Spielfeld stürmte. Er umarmte die halbe Mannschaft und die halbe Fußballwelt. Soeben hatte sein „Joker“ Rouven Abel den verdienten 2:1-Siegtreffer gegen Spitzenreiter Eintracht Nordhorn erzielt. Eine leidenschaftliche Vorstellung seines jungen Teams wurde kurz vor dem Abpfiff doch noch belohnt. Eintracht Nordhorn war zwar mit der Empfehlung von sieben Siegen in Folgen angereist, doch gegen das formstarke Kieler Kollektiv blieb die Elf aus der Grafschaft deutlich hinter den Erwartungen zurück.

„Meine Mannschaft hat richtig Gas gegeben. Das war heute ein echtes Highlight“, freute sich Brunner diebisch über die drei Punkte. „Wir haben heute ohne nominellen Stürmer auskommen müssen, doch meine Mannschaft hat Unglaubliches geleistet“, strahlte Taktikfuchs „Mecki“ Brunner.

Matchwinner war neben dem eingewechselten Abel auch einer, der ansonsten ebenfalls an der Seitenlinie zu finden ist. Die geplanten Torleute Simon Henzler und Adrian Horn mussten kurzfristig passen, somit tauschte Martin Balsam kurzfristig sein Co-Trainer Amt mit dem Posten zwischen den Pfosten. Balsam machte seine Sache hervorragend, steigerte sich von Minute zu Minute und wurde schließlich zum großen Rückhalt im KSV-Tor.

Holstein hatte eine sehr defensive Variante gewählt. Doch schon der Beginn der Hausherren glückte. Per Freistoß war Kevin Wölk schon nach acht Minuten aus spitzem Winkel zur Führung erfolgreich. In der Folgezeit entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie, in der die junge und relativ unerfahrene Kieler Mannschaft in jeder Phase mit dem Favoriten und Tabellenführer mithalten konnte. Auch der Nordhorner Paradesturm um Goolkate und Brode war bei den überragenden Kieler Abwehrrecken Hüseyin Dogan und Heiko Petersen völlig abgemeldet. Vielmehr besaß Holstein vor der Pause durch Meyer und Zmijak noch sehr gute Tormöglichkeiten.

Lange Zeit sah es so aus, als sollte Holstein die 1:0-Führung über die Runden bringen, ehe Nordhorn durch ein Abstaubertor von Novaku (81.) doch noch der späte Ausgleichstreffer erzielen konnte. Ein Rückschlag für Kiels Reserveteam? Nein, vor den Augen von Ligatrainer Frank Neubarth drang kurz vor Spielende Kevin Wölk in den Gästestrafraum ein, flankte mustergültig auf Stürmer Abel, der aus drei Metern ins Tor köpfte. Und dann rannte „,Mecki“ Brunner los…

Holstein II: Balsam – Bock, Petersen, Dogan, Sembritzki – Vujcic (67. Gersch), Bruns, Zmijak (88. Schrum), Meyer (67. Abel), Hummel – Wölk

Nordhorn: Cordes – Vrielmann, Milosevic, Albers, Bayraktar – Tellinghusen, Thiel (65. Minich), Arend (78. Westerwalbesloh), Novaku – Goolkate, Brode (70. Rattelsdorfer)

SR: Helms (Zeven)

Zuschauer: 100

Tore: 1:0 (8.) Wölk, 1:1 (81.) Novaku, 2:1 (89.) Abel

Gelbe Karten: Bock, Meyer, Bruns, Gersch – Milosevic, Novaku, Bayraktar

(cal)

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