Bittere Pleite in Unterzahl

VfR Aalen – Holstein Kiel 1:0 (0:0)

Holstein Kiel muss beim ersten Auswärtsspiel der Saison eine bittere Pille schlucken. Das 1:0 des VfR Aalen fiel kurz vor dem Schlusspfiff, nachdem sich die Störche fast 50 Minuten in Unterzahl abgekämpft hatten. Rafael Czichos war nach einer Notbremse vor der Halbzeit vorzeitig zum Duschen geschickt worden. Gegen den 30-Meter-Strahl von Maximilian Welzmüller per Innenpfosten ins Netz war Kenneth Kronholm machtlos (88.).

Im Vergleich zum Saisonauftakt legend en FSV Frankfurt (1:1) mussteKSV-Trainer Karsten Neitzel zwei Änderungen in der Startelf vornehmen: Für Milad Salem (Muskelfaserriss) stand Manuel Janzer in der Anfangsformation, Alexander Bieler (Magen-Darm-Infekt) ersetzte Luca Dürholtz.

Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der Holstein zunächst etwas mehr Ballbesitz hatte, ohne jedoch die Lücke in der dicht gestaffelten Aalener Defensive zu finden. Die Gastgeber arbeiteten sich mit der Zeit besser ins Spiel und hatten durch Gerrit Wegkamp die erste Riesenchance, als der VfR-Stürmer nach Kenneth Kronholms Rettungstat aus 25 Metern nur den linken Außenpfosten des leeren KSV-Tores traf (11.). Wegkamp hatte wenig spätererneut die Führung auf dem Fuß, setzte seinen Schuss aus acht Metern aber freistehend am linken Pfosten vorbei (23.). Holstein kam anschließend zu einem Flachschuss durch Patrick Kohlmann, den Daniel Bernhardt sicher parierte (26.). Als Wegkamp dann kurz vor der Halbzeit auf das Kieler Tor zulief, ging er im Laufduell mit Rafael Czichos zu Boden. Schiedsrichter Patrick Alt entschied daraufhin auf Notbremse und stellte den KSV-Kapitän vom Feld. Neitzel reagierte umgehend und brachte Innenverteidiger Eidur Sigurbjörnsson für Mittelfeldmann Luca Dürholtz.

Nach der Pause gelang es den Gastgebern lange nicht, die Überzahl zu nutzen. Der VfR machte nun zwar zunehmend das Spiel, kam allerdings nur zu einer echten Möglichkeit, als Alexandros Kartalis, Mika Ojala und Wegkamp binnen 20 Sekunden an Kronholm sowie dem blockenden Evans Nyarko scheiterten (74.). Holstein kämpfte und sorgte über Konter immer wieder für Entlastung, die allerdings zu keiner echten Torchance führten. Die beste besaß noch Nyarko, dessen Kopfball nach Lewerenz-Ecke am langen Pfosten vorbeistrich (72.). Es folgte der große Auftritt von Maximilian Welzmüller, der den Ball aus 30 Metern an den linken Innenpfosten setzte, von wo die Kugel im Tor landete. Danach verpasste der eingewechselte Mathias Morys freistehend noch das 2:0 (90.+2), Holsteins Angriffe blieben ohne Ertrag, sodass die Störche bereits am Dienstag gegen SF Lotte wieder um weitere Punkte kämpfen werden.

Stimmen nach dem Spiel

Evans Nyarko: „Bis zur Roten Karte waren wir gut im Spiel. Danach war es klar, dass es schwieriger würde. Aber wir hatten sie auch dann gut im Griff und haben kaum etwas zugelassen. Mit so einem Sonntagsschuss hatte aber keiner gerechnet.“

Niklas Hoheneder: „Bei der Roten Karte muss ich den Zweikampf vorher gewinnen, dann passiert ,Rafa‘ (Anm.: Czichos) das nicht. Und dann machen wir es gut, haben sie nicht zu Chancen kommen lassen. Aber dann bekommen wir es wie letzte Woche kurz vor Schluss, das tut weh.“

Patrick Kohlmann: „Es ist extrem ärgerlich, dass wir mit null Punkten nach Hause fahren. Wir haben es mit einem Mann weniger defensiv echt gut gemacht, sodass ein Punkt verdient gewesen wäre. Dafür spricht auch, dass das Tor aus 30 Metern gefallen ist. Aber das interessiert morgen niemanden mehr.“

Rafael Czichos: „Wir haben es mit zehn Mann richtig gut gemacht. In der ersten Halbzeit kann man uns vorwerfen, dass wir nicht sauber genug nach vorne gespielt haben, um uns mehr Chancen herauszuspielen. Mir tut es für die Mannschaft Leid, dass sie 50 Minuten zu Zehnt gekämpft hat und am Ende ohne Punkt dasteht.“

Spielinfo

VfR Aalen: Bernhardt – Schwabl, Müller, Geyer, Menig – Welzmüller – Ojala, Preißinger, Kartalis (81. Vasiliadis), Kefkir (66. Sucsuz) – Wegkamp (81. Morys). Trainer: Vollmann
Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Hoheneder, Czichos, Kohlmann – Dürholtz (43. Sigurbjörnsson), Nyarko – Janzer (74. Siedschlag), Lewerenz – Sané (86. Fetsch), Drexler. Trainer: Neitzel
Schiedsrichter: Alt (Heusweiler)
Tore: 1:0 Welzmüller (88.)
Zuschauer: 4.021
Rote Karte: Czichos (41., Notbremse)

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