1. FC Lübars – Holstein Woman 1:0 (0:0)

Defensivkampf reichte nicht

Die Holstein Woman haben das Nachholspiel beim 1. FC Lübars mit 0:1 verloren. Auf dem beheizten Kunstrasenplatz im Olympiapark siegten die Berlinerinnen verdient mit 1:0. Im einzigen Frauen-Fussballspiel auf Bundesebene reichte bei den Kielerinnen eine ordentliche Defensivleistung nicht aus, um beim favorisierten Aufsteiger für eine Überraschung zu sorgen.

Die Prämissen vor Spielbeginn sahen nicht gut aus. Mit nur zwei Ergänzungsspielerinnen, einigen angeschlagenen Spielerinnen und zwei Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft angereist, hiess die Devise natürlich aus einer verstärkten Defensive dem Kooperationspartner von Hertha BSC Berlin das Leben so schwer wie möglich zu machen. Das gelang auch über weite Strecken der Partie. Die vor der Saison mit vielen Bundesligaspielerinnen besetzte Heimelf übernahm von Anfang an die Initiative. Gefahr kam vor allem dann auf, wenn Mittelfeldspielerin Aylin Yaren ihre Mitspielerinnen geschickt in Szene setzte. Holstein Kiel fand bei gegnerischem Ballbesitzmeistens schnell die Grundordnung und hielt mit läuferisch hohem Aufwand – beim Grossteil der Mannschaft – die Begegnung auf einem spannenden Niveau. Die entscheidende Phase des Spiel zwischen den Teams der Cheftrainer Jürgen Franz und Christian Fischer spielte sich kurz vor und nach dem Seitenwechsel ab. In dieser kurzen Zeitspanne ergaben sich vier glasklare Chancen für den 1. FC Lübars. Mit dem Tor des Tages. Mit einem einfachen Pass an der zentralen Strafraumgrenze narrte Yaren gleich drei Kieler Spielerinnen. Die frei Bahn nutzte Bonk, um aus 11 Metern alleine vor Torhüterin Bendt den Ball zum 1:0 einzuschieben. Zum Pechvogel auf dem Platz avancierte Lübars Fechner. Entweder Pfosten (44.), Pech (50., 80.) oder die starke spielende Holstein-Torfrau Victoria Bendt (45., 80.) standen hunderprozentigen Chancen im Weg. Auch Bonk besass zwei weitere dieser Klasse. In der 6. Minute scheiterte die Stürmerin an Bendt, vier Minuten vor dem Ende um Zentimeter an der Zielgenauigkeit.Der Sieg für die Franz-Elf war aufgrund der Güte der Torchancen zweifelsfrei verdient. Doch mit etwas Glück hätten die „Holstein Woman“ für eine Überraschung sorgen können. Um dieses Glück zu erzwingen, fehlte es jedoch an der Passgenauigkeit und dem hohen Tempo im Offensivspiel. „In der zweiten Hälfte der ersten
Halbzeit haben wir ordentlich ins Spiel gefunden und haben uns auch zwei
Chancen erspielt. Mit einem Unentschieden hätten wir heute, auf Grund unsere
guten Defensiv-Leistung, durchaus leben können, aber der Sieg von Lübars ist
insgesamt verdient“, konstatierte Holstein-Trainer Christian Fischer.

Fazit: Trotz der Möglichkeiten für die/den Gegner ist Holstein Kiel in der Defensive zweitligareif. Im Angriffspiel bedarf es noch vieler Arbeit bzw. Alternativen auf den Positionen. Spätestens nach den ersten beiden Spielenim neuen Jahr wird sich zeigen, ob das Gesamtteam auch das sechste Jahr in der 2. Frauen-Bundesliga seine Klasse wahrt und zeigt. Zuhause treffen die „Störchinnen“ auf den Schlusslicht BV Cloppenburg. Am 6. Maerz sind die Kielerinnen zu Gast beim Tabellenvorletzten Tennis Borussia Berlin.

1. FC
Lübars:
Linda Lorenz – Chantal Willers,
Franziska Liepack, Michelle Roesler, Katharina Reitzig (15. Sara Huseinovic) –
Jacqueline Behrends, Aylin Yaren, Franziska Hagemann, Anne Kunert (64. Senem
Özer) – Anna-Sophie Fechner, Katharina Bonk

Holstein
Kiel:
Victoria Bendt – Gyde Fuhrmann, Svenja Bödeker, Stephanie Güldenzoph,
Marialiiza Kranz – Jeska Danielsen, Rachel Pashley, Justine Pank, Joy Grube
(78. Finja Ewering) – Denise Jakubowski (64. Röder), Christina Krause

Schiedsrichter:
Christine Weigelt (Leipzig)

Zuschauer:
50

Gelbe
Karten:
Yaren, Rösler – Pashley

Tore: 1:0
Bonk (50.)

Diesen Artikel teilen

Facebook
Twitter