Woman stürmen ins Halbfinale

Fischer-Elf sorgte beim Nordcup für positive Schlagzeilen

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Der 1. FFC Turbine Potsdam hat seinen Titel beim SHFV-Nordcup eindrucksvoll verteidigt. Mit sieben Siegen und 37:4 Toren (!) aus sieben Spielen hat der aktuelle Champions-League-Sieger die Konkurrenz in der Kieler Sparkassen-Arena durchgehend dominiert. Holstein Kiel scheiterte knapp im Halbfinale, der FFC Oldesloe hatte nur aufgrund des direkten Vergleiches gegen die Störche das Nachsehen in der Vorrunde.

„Wir können
als positives Fazit ziehen, dass wir uns verbessert haben. Auf Grund dessen,
dass wir im ersten Spiel gegen Potsdam 1:6 verloren haben in zwölfeinhalb Minuten und im
zweiten Spiel 1:6 nach 15 Minuten“, stellte Holsteins Coach Christian Fischer
fest. Vor knapp 3500 Zuschauern in der herrlichen Sparkassen-Arena unterlagen
die „Holstein Woman“ im Halbfinale genauso klar wie im Eröffnungsspiel des 4.
SHFV-Nordcups gegen den souveränen Titelverteidiger. „Wir sind noch chancenlos
gegen Potsdam, Hamburg und Duisburg. Die spielen zwei Ligen über uns. Turbine
würde ich eher sagen fünf Ligen über uns“, ist der mit dem Hamburger SV
geteilte Platz und damit 500 Euro Prämie ein Erfolg. In der 6er-Gruppe waren
die drei der vier Halbfinalplätze schnell herauskristallisiert. Die drei
deutschen Frauen-Bundesligisten standen früh im Semifinale.

Etwas enttäuschend
verlief das Turnier für den dänischen Vertreter IK Skovbakken Aarhus. Der Drittplatzierte
der Eliteliga in Dänemark verlor alle fünf Spiele in der Vorrunde. Die
Mannschaft von Brian Sörensen, der mit seinem Team vorzeitig das Halbfinale der
dänischen Meisterschaft erreicht hat, war im körperbetontem Spiel eine Klasse
für sich, aber im Spiel nach vorne zu harmlos. Für das Highlight in der Vorrunde zeigte sich die
Elf von Michael Clausen verantwortlich. Der schleswig-holsteinische
Zweitliga-Vertreter FFC Oldesloe sorgte mit dem Erfolg gegen den FCR Duisburg für
eine Überraschung. In einem interessanten und spannenden Spiel gewannen die
Kurstädterinnen mit 3:2. Dieser Erfolg sorgte dafür, dass Oldesloe im letzten
Spiel der Vorrunde ein Sieg mit zwei Toren Differenz für Platz vier und das
Halbfinale gereicht hätte. Doch gegen Aarhus tat sich der FFC schwer und bog
erst in der Schlussminute den Rückstand in einem 2:1-Sieg um. Punkt- und exakt
torgleich mit Holstein Kiel entschied das direkte Duell der Zweitligisten für
den Einzug unter die ersten Vier.

Genauso
souverän wie in der Vorrunde marschierte Potsdam im Halbfinale in Richtung
3000-Euro-Scheck. Schon nach vier Minuten war nach dem 3:0 der letzte Funke
Hoffnung auf eine Riesensensation bei den Kielerinnen verflogen. Das zweite
Halbfinale zwischen dem Hamburger SV und dem FCR Duisburg war dagegen weitaus
spannender. Nach einem 3:3 hatten die „Löwinnen“ im 9m-Schiessen das bessere Ende für sich. Im
Endspiel blieb das Team von Marco Ketelaer beim 1:6 chancenlos gegen das Überteam des
Deutschen Meisters und Gewinner der Champions League. Bei der ersten Teilnahme
am Nordcup waren 2000 Euro der Lohn für Platz zwei. „Es ist unbeschreiblich,
was hier geboten wurde. Top organsiert, Tophalle, wo wir untergebracht waren
tiptop“, lobte der FCR-Trainer die Rahmenbedingungen. Dirk Heinrichs, der schon
letztes Jahr mit dem FFC Turbine Potsdam ähnliche Worte fand, war über die
Vorstellung seiner Frauen hochzufrieden. „Ich muss sagen, die Mädels haben es
toll gemacht. Das, was wir als Turbine Potsdam als Spielphilosophie haben, top
umgesetzt. Das ist der aggressive Offensivfussball.“

Genauso wie
die Mannschaften über das Ambiente und den Flair des Nordcups immer wieder
begeistert sind, bot den jungen Fans diese Veranstaltung eine tolle Spielwiese
mit vielen Stars. Sehr beliebt bei den Autogrammen-Sammlern war die japanische
Nationalspielerin Suki Nagasato. Mit ihrem technisch versierten Spiel
begeisterte und überzeugte die Japanerin ihre jungen Fans. Mit zehn Toren wurde
die 23jährige vom FFC Turbine Potsdam Torschützenkönigin.

Alle Spiele und die Tabelle mit einem Klick (zum Betrachten benötigen sie den kostenlosen Adobe Reader).

Alle Kader im Überblick:

1.
FFC Turbine Potsdam (in Klammern erzielte Tore):
Desiree Schumann (TW), Friederike Mehring (TW),Suki Nagasato
(10), Viola Odebrecht (7), Marie-Louise Bagehorn (4), Daniela Löwenberg (4),
Kristin Demann (3), Tabea Kemme (3), Bianca Schmidt (3), Sandra Starke (3), Trainer Dirk Heinrichs

FCR
Duisburg:
Anke Preuß (TW), Marina Himmighofen (4), Gülhiye Cengiz (3), Turid
Knaak (3), Valentina Oppedisano (3), Alice Hellfire, Isabel Hochstein, Daniela
Liessem, Irina London, Trainer Marco Ketelaer

Hamburger
SV:
Bianca Weech (TW), Aferdita Kameraj (6), Imke Wübbenhorst (3), Nicole
Zweigler (3), Marisa Ewers (2), Silva Lone Saländer (2), Heike Freese, Janina
Haye, Anika Höß, Maja Schubert, Trainer Florian Graudegus

Holstein
Kiel:
Victoria Bendt (TW), Eva Ravn (TW), Justine Pank (3), Marialiiza Kranz
(1), Christina Krause (1), Kati Krohn (1), Rachel Pashley (1), Jeska Danielsen,
Joy Grube, Martina Pulkis, Julia Weigel, Trainer Christian Fischer

FFC
Oldesloe:
Friederike Wiener (TW), Janice Adu-Gyamfi (TW), Gaitana Lippert (3),
Madeline Giseler (2), Svenja Fritz (1), Marieke Bauer, Sarah Begunk, Kristin
Engel, Seda Heinrich, Kristina Kucharski, Sandra Runge, Karina Schneider,
Trainer Michael Clausen

IK
Skovbakken Aarhus:
Mia Kjaersgaar-Andersen (TW), Louise Christensen (1),
Katrine Korsgaard (1), Mia Bak, Louise Bendtsen, Mia Ellegaard, Line Godrum, Marlene
B. Hansen, Nadia Nadim, Louise Kristiansen, Sissel Ravn, Sif Rykaer, Trainer
Brian Sörensen

Schiedsrichter:
Janine Kulow (TSV Dahme), Tanja Petersen (SV Peissen), Sabine Siegmund (TuS
Rotenhof)

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