DFB Pokal: Holstein Women – Herford 2:4 (0:3)

Kielerinnen mit starker 2. Halbzeit

Die Auslosung des DFB Pokals bescherte den Holstein Women den denkbar schwersten Gegner, den Herforder SV Friedenstal, Vorjahreszweiter der 2.Frauen Bundesliga Nord mit Aufstiegsambitionen in die Königsklasse und einigen Verstärkungen für die kommende Saison.
Entsprechend respektvoll begannen die Holsteinerinnen die Partie, waren doch die beiden Niederlagen der vergangenen Saison (auswärts 0:6 und Heim 1:3) gegen Herford noch in den Köpfen der Spielerinnen. Die Gäste bestimmten anfangs deutlich das Geschehen auf dem Rasen, bereits in der 6. Minute kam eine Herforderin nach einer Flanke im Strafraum zum Schuss, den Kiels Torfrau Louisa Brauer mit einem Fußreflex abwehren konnte. Nur 2 Minuten später traf eine Herforderin den Pfosten, Glück für unsere Holsteinerinnen. Letztere waren bemüht, konnten dem Druck aber noch nicht viel entgegensetzen. Zwei Schüsse der Herforderinnen konnten von Kiels Schlussfrau gehalten werden (13. und 14.), aber kurz daraufköpfte Herfords Lena Wermelt nach Eckball zum 0:1 ein (17.). Die Gäste waren meist einen Tick zielstrebiger, zeigten individuell ihr Können. Nach vorn kamen auf Seiten der Störchinnen zu wenig Entlastungsangriffe, wie zum Beispiel in der 35. Minute, als Eda Kahveci von links einen gezielten Pass auf Tabea Lycke spielte, die diesen nach rechts außen auf Joy Strähle weiterleitete, deren Schuss von Herfords Torhüterin gehalten wurde. Ein Gegenangriff aufs Holsteiner Gehäuse führte zu einem weiteren Eckball der Gäste und dieser leider zum 0:2 (41.). Die Kielerinnen gaben nicht auf, eine Minute später wurde ein Freistoß von Holsteins Julia Kibbel aus 20 Metern scharf auf die linke 5-Meter-Raum-Grenze gezogen und von Joy Strähle knapp über das gegnerische Gehäuse geköpft. Im Gegenzug konnte Schlussfrau Louisa Brauer vor Herfords heranstürmender Guistina Ronzetti klären, die dann kurz darauf die Holsteiner Abwehr ausspielte und einen unhaltbaren Ball ins lange Eck zum 0:3 schickte (44.).
Wer gedacht hat, dass die Holstein Women sich jetzt geschlagen geben, den hat die zweite Halbzeit Lügen gestraft. Zwar kam zuerst Herford zur nächsten Chance, als eine ihrer Spielerinnen in der 48. Minute einen Heber knapp über das Kieler Tor setzte, aber Kiel spielte plötzlich druckvoller, suchte die Zweikämpfe, belebte das Offensivspiel. Es wurde ein richtig packendes Match mit etlichen guten Szenen der Störchinnen und entsprechendem Applaus seitens der anfeuernden Zuschauer. In der 64. Minute konnte sich Joy Strähle eindrucksvoll über rechts durchsetzen, ihr Schuss ging nur haarscharf am Herforder Tor vorbei. Holstein erhöhte nochmals den Druck, Jana Leugers spielte die gegnerische Abwehr aus und traf ins lange Eck den Innenpfosten und von dort ins Tor zum 1:3 (71.). Fünf Minuten später strich Tabea Lyckes massiver Schuss nur Zentimeter über das Herforder Gehäuse. Und es ging so weiter: Die Women spielten Pressing, hatten ihre beste Phase, begeisterten ihre Fans und belohnten sich selbst, als Julia Kibbel kurz vor dem Herforder Strafraum gegen zwei Gegenspielerinnen den Ball eroberte und ihn unhaltbar zum 2:3 in die Maschen jagte (83.). Herford kam in der 88. Minute zu einem Konter und erhöhte zum Endstand von 2:4, aber die Holstein Women konnten aufgrund der in der 2. Halbzeit gezeigten Leistung erhobenen Hauptes vom Platz gehen.
Kiels Cheftrainer Christian Fischer sagte nach dem Spiel: „Wir haben in der ersten Halbzeit 2 unnötige Tore kassiert, haben in ein, zwei Momenten nicht konsequent genug verteidigt. In der 2. Hälfte spielten wir druckvoller und mutiger nach vorn und konnten uns dadurch gegen Herford behaupten. Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden, sie haben sich toll präsentiert und mit etwas Glück wäre auch eine Überraschung drin gewesen.“.
Holstein Kiel: Louisa Brauer – Emine Ibrahimi (57. Jana Leugers), Joy Grube, Kati Krohn (57. Levke Walczak), Julia Kibbel, Tabea Lycke, Stephanie Hofmann, Marie Becker, Gyde Fuhrmann, Sarah Begunk (63. Sandra Runge), Eda Kahveci
Herforder SV: Laura Guiliani – Kirsten Nesse, Isabelle Knipp, Lisa Lösch, Lena Göllner, Guistina Ronzetti, Lena Hackmann, Deniz Habert (73. Laureen Brilka), Lena Schulte, Lena Wermelt, Romina Burgheim (66. Desiree Lenz)
Schiedsrichter: Mirka Derlin
Assistenten: Ann-Kristin Wildfang und Tanja Petersen
Zuschauer: 130

Tore: 0:1 Lena Wermelt (17.), 0:2 Romina Burgheim (41.), 0:3 Guistina Ronzetti (44.), 1:3 Jana Leugers (71.), 2:3 Julia Kibbel (80.), 2:4 Guistina Ronzetti (88.)

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