Holstein U17 – Hertha BSC U17 0:5 (0:3)

B-Junioren Bundesliga (1. Spieltag)

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Titelfavorit landet Kantersieg

Nein, unter einen geruhsamen Fußball-Nachmittag versteht Torhüter Bjarne-Lasse Horn sicherlich etwas Anderes. Den hatte der Kapitän der Holstein U17 gegen den Saisonfavoriten Hertha BSC Berlin auch eigentlich nicht erwartet. Doch nach dem ausgezeichneten 2:0-Auswärtssieg zum Auftakt bei Dynamo Dresden hätte es schon etwas mehr sein dürfen als am Sonnabend auf der Bezirkssportanlage Kiel-Projensdorf. Denn im ersten Bundesliga-Heimspiel der U17 gegen Titelanwärter Hertha BSC Berlin siegten die Gäste aus der Hauptstadt auch in der Höhe verdient mit 5:0 (3:0). Dabei hatten die Jungstörche dem professionellen Auftritt der Gäste in keiner Phase des Spiels etwas entgegenzusetzen und verließen nach „einer klassischen Lehrstunde“ (O-Ton Witt) den Rasen.

Hertha BSC übernahm von der ersten Spielminute an das Kommando und setzte mit der Konsequenz einer Spitzenmannschaft bereits frühzeitig die entscheidenden Nadelstiche. Bereits nach einer knappen Viertelstunde musste KSV-Schlussmann Bjarne-Lasse Horn erstmals hinter sich greifen. Eine scharfe Hereingabe des Berliners Lennart Hartmann lenkte der Kieler Timo Klotz (12.) bei seinem Rettungsversuch unglücklich aus sechs Metern in das eigene Tor. In der 18. Minute dann das 2:0 für die Gäste. Hartmann überraschte Horn mit einem satten 25-m-Schuss ins linke untere Eck und sorgte somit vor den 130 Zuschauern frühzeitig für die Entscheidung. Und Hertha zeigte sich trotz der Führung weiterhin eiskalt vor dem Kieler Gehäuse. In der 25. Minute konnten Klotz und Daniel Kennedy nicht energisch genug klären und der aufgerückte Tim Scheffler erzielte aus 14 Metern den dritten Treffer für die Elf von der Spree. Holstein offenbarte immer wieder große Lücken im Zentrum und konnte zu keinem Zeitpunkt an die Geschlossenheit und Kompaktheit der Vorwoche anknüpfen. „Wir haben viel zu viele Fehler im Spielaufbau gemacht und hatten dem Druck und der Schnelligkeit der Berliner absolut nichts entgegenzusetzen“, zeigte sich KSV-Kapitän Horn enttäuscht von der Anfälligkeit seiner Mannschaft vor der Pause.

Nach dem Wechsel profitierte die Witt-Elf von einer Hertha-Elf, die angesichts der beruhigenden Führung einen Gang zurückschalten konnte, aber dennoch klar die Fäden in der Hand hielt. Entschärfte Horn in der 56. Minute noch den Schuss von Patrick Podrygala aus 13 Metern halblinker Position, so zappelte die Kugel zwei Minuten später zum vierten Mal im Kieler Netz. Einen Eckball von Podrygala nickte der kurz zuvor eingewechselte Jens Gottschick aus acht Metern in das rechte obere Eck. Quasi mit dem Schlusspfiff traf Daniel Ujazdowski nach einer feinen Einzelleistung – Yazgan, Kennedy, Dose und Klotz sahen in dieser Szene nicht gut aus – zum 5:0-Endstand. Kurz zuvor hatten bereits Hartmann per 30-m-Lupfer (78.) und Ujazdowski (79.) den fünften Treffer auf dem Fuß.

„Ich setze auf einen Lerneffekt“, hofft KSV-Coach Arne Witt, die Fehler seiner Mannschaft bis zum nächsten Wochenende analysieren und abstellen zu können. Denn dann wartet mit dem SV Werder Bremen das nächste Großkaliber der Bundesliga Nord/Nordost auf die Jungstörche. (Patrick Nawe)

Holstein: Horn – Gamradt, Heese, Kennedy, Klotz – Beckmann (41. Avevor), Kurtaj, Dammann (60. Yazgan), Stabenow (59. Dose) – Melfsen, Hertel (41. Makome)

Tore: 0:1 Klotz (12., Eigentor), 0:2 Hartmann (18.), 0:3 Scheffler (25.), 0:4 Gottschik (58.), 0:5 Ujazdowski

Foto: Der Kieler Christoph Dammann bedrängt Herthas Bakarr Kargbo

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