„Eine ganz schwere Aufgabe!“

Interview des Tages

Heute: Kapitän Andre Breitenreiter

Das Trainingslager der KSV Holstein an der Mittelmeerküste neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Für Holstein-Kapitän Andre Breitenreiter, der sich in seiner langen Profikarriere bereits mit dem Hamburger SV und der SpVgg Unterhaching in La Manga aufhielt, endet damit das dritte Vorbereitungs-Camp in Spanien. Wir sprachen mit dem Routinier über seine persönlichen Eindrücke, den neuen Teamgeist der Störche und die Perspektiven der KSV Holstein im Abstiegskampf.

Holstein Magazin: Herr Breitenreiter, am Montag kehrt Holstein ins kalte Norddeutschland zurück. Was nehmen die Störche im Reisegepäck mit an die Förde?

Andre Breitenreiter: Ganz sicher einen verbesserten körperlichen Zustand, einige wichtige taktische Verbesserungen und jede Menge Motivation und Energie für die bevorstehende Rückrunde. Bessere Bedingungen als in La Manga kann man als Fußballer kaum vorfinden, diese Erfahrung hatte ich aber in der Vergangenheit schon mit Hamburg und Unterhaching machen können. Es war schön, auch mit Holstein hier arbeiten zu können. Wenn man hört, was so in Norddeutschland los war in den letzten Tagen, dann war der Aufenthalt hier eine goldrichtige Sache. Für die Arbeit an den Feinheiten im spielerischen und taktischen Bereich ist das sehr wertvoll.

Holstein Magazin: Sie selbst konnten am Freitag nicht am Training teilnehmen. Gab es Probleme?

Andre Breitenreiter: Eine leichte Achillessehnenreizung verordnet mir derzeit eine Zwangspause. Das kündigte sich schon Mitte der Woche an. Ich denke, dass ich in der nächsten Woche wieder am Ball bin.

Holstein Magazin: Am Freitag standen 21 Spieler auf dem Trainingsplatz im Club La Manga. Für Kieler Verhältnisse in dieser Saison fast schon eine rekordverdächtige Zahl…

Andre Breitenreiter: Es ist ganz wichtig, dass unser Trainer mit gesunden Spielern arbeiten kann. Angesichts der immer noch zahlreichen Verletzten sind die taktischen Veränderungen natürlich schwieriger umzusetzen. Aber das Lazarett hat sich etwas gelichtet. Wir hoffen, dass es in Zukunft nicht mehr so finster aussieht. Wir brauchen alle Kräfte für den Abstiegskampf.

Holstein Magazin: Wie haben sich die beiden Neuzugänge Holger Hasser und Martin Hauswald in das Team eingelebt?

Andre Breitenreiter: Ich hatte am Donnerstag ein längeres Gespräch mit Holger und ich denke schon, dass ihm die Eingewöhnung recht leicht gemacht wurde. Ebenso ist dies bei Martin Hauswald der Fall. Für beide scheint es aber immer noch verwunderlich, dass wir mit dieser Mannschaft im Tabellenkeller stehen. Insgesamt sind wir alle in Spanien wieder enger zusammengerückt, wollen den Teamgeist auch in Kiel noch mehr in den Mittelpunkt stellen.

Holstein Magazin: In der Saison 2003/04 trafen sie am vorletzten Spieltag zum wichtigen 1:0 im Abstiegsendspiel gegen Sachsen Leipzig. Werden die Holstein-Fans auch in dieser Spielzeit wieder bis ganz zum Schluss zittern müssen?

Andre Breitenreiter: Wir haben in den letzten Wochen hart daran gearbeitet, unsere Schwachpunkte auszumerzen und haben noch einiges vor uns. Es wird sicherlich eine ganz schwere Rückrunde, denn alle Clubs haben für den Rest der Saison aufgerüstet. Wir dürfen uns nicht mehr von Rückschlägen aus der Bahn werfen lassen. Mindestens die Hälfte aller ausstehenden Spiele müssen wir gewinnen. Wir erhoffen uns, dass wir so schnell wie möglich Sicherheit bekommen.

Holstein Magazin: Welche Rolle spielen eure Fans im Abstiegskampf?

Andre Breitenreiter: Schon im letzten Jahr standen unsere Anhänger toll hinter uns. Dabei gab es bei einigen Spielen sicherlich auch für die Fans schwierige Augenblicke zu durchstehen. Aber ich habe immer wieder betont, dass wir Seite an Seite stehen. Nur gemeinsam sind wir in der Lage, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Auf diesem Wege schon einmal einen schönen Gruß nach Deutschland. Wir freuen uns darauf, unsere Jungs bei den Tests in der nächsten Woche wieder hinter uns zu wissen.

Aus La Manga / Spanien berichten Patrick Nawe und Sven Hornung

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