3:2 in Aue – nächster Last-Minute-Sieg der KSV

Joker Kwasi Wriedt erzielte in der 90. Minute Holsteins 3:2-Siegtreffer. Es war sein erstes Tor im KSV-Trikot

Nach dem Sieg in letzter Sekunde in der Vorwoche gegen Fortuna Düsseldorf (1:0) haben die Störche am Freitagabend erneut einen Last-Minute-Sieg eingefahren. Beim FC Erzgebirge Aue siegte die KSV vor 4788 Zuschauern im Erzgebirgsstadion mit 3:2 (2:0). Nach Fin Bartels‘ Führungstreffer traf Sören Gonther noch vor der Pause ins eigene Netz. Aue kam trotz Unterzahl in der Schlussphase per Doppelschlag zurück, ehe Kwasi Wriedt in der Schlussminute Holsteins Siegtreffer erzielte.

Die Gastgeber begannen vor dem Hintergrund, dass sie als Tabellenvorletzter tief im Abstiegskampf stecken, sehr engagiert – die erste Chance des Spiels hatten aber die Störche, als Alexander Mühlings satter Flachschuss in letzter Sekunde geblockt wurde (14.). Danach hatten die Veilchen jedoch gleich zwei Mal die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Zunächst scheiterte Dimitrij Nazarov aus spitzem Winkel an Thomas Dähne (17.), ehe Prince Owusu im Eins gegen Eins den Kieler Keeper nicht überwinden konnte (18.). Stattdessen lag der Ball 20 Sekunden später im Auer Netz, nachdem die Störche über Fabian Reese gekontert und Fin Bartels dessen Schuss aus kurzer Distanz ins Tor abgelenkt hatte (19.). Holstein war nun besser im Spiel, zeigte die reifere Spielanlage und legte nach einer kurzen Schrecksekunde, als Owusus abgefälschter Schuss knapp rechts vorbeistrich (27.), den zweiten Treffer nach: Nach einer starken Spielverlagerung flankte Julian Korb in die Mitte, wo Aues Abwehrchef Sören Gonther per missglücktem Klärungsversuch den Ball ins eigene Netz spitzelte (38.). Wenig später kam es noch dicker für die Sachsen, als Soufiane Messeguem nach einem groben Foulspiel an Phil Neumann die Rote Karte sah (42.). Kurz vor der Pause verpasste Benedikt Pichler die Vorentscheidung, als Aue-Keeper Martin Männel den Schlenzer des Österreichers noch um den Pfosten drehte (45.+1).

Nach dem Seitenwechsel hatte die KSV das Spiel in Überzahl völlig im Griff, ließ Ball und Gegner gekonnt laufen und hatte Möglichkeiten zum dritten Treffer, doch Reeses satter Abschluss landete am rechten Außenpfosten (51.) und Pichlers Tor zählte wegen Mühlings vorheriger Abseitsstellung nicht (56.). In der Folge plätscherte die Partie ein wenig dahin, nahm in der Schlussphase aber noch einmal mächtig an Fahrt auf. Zunächst parierte Dähne einen Schuss des eingewechselten Nicolas Kühn (78.), war eine Minute später aber machtlos, als Nikola Trujics Direktabnahme als Aufsetzer im linken Eck einschlug (79.). Die Hausherren bekamen durch den Anschlusstreffer trotz Unterzahl die zweite Luft – und kamen tatsächlich durch Jan Hochscheidt zum Ausgleich, der Sekunden nach seiner Einwechslung aus spitzem Winkel ins lange Eck traf (83.). Doch Holstein zeigte ebenfalls Moral und drängte nochmals auf einen Treffer – mit Erfolg: In der 90. Minute fand Korbs langer Flankenball Kapitän Mühling, welcher von der Grundlinie Joker Kwasi Wriedt bediente, der die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie bugsierte. Nach dem Premierentor des Winterneuzugangs im KSV-Trikot passierte nichts mehr, sodass die Störche drei Punkte aus dem Erzgebirge entführten und den dritten Sieg in Folge feierten.

Statistik:

Aue: Männel – Barylla, Gonther, Bussmann (46. Zolinski) – Strauß, Fandrich (83. Hochscheidt), Carlson, Messeguem, Schreck (71. Kühn) – Nazarov (46. Jonjic), Owusu (71. Trujic) – Teamchef: Hensel.

Holstein: Dähne – Neumann, Lorenz, Komenda (78. van den Bergh) – Korb, Mühling, Holtby, Porath (61. Sander), Reese (78. Sterner) – Bartels (69. Skrzybski), Pichler (69. Wriedt) – Trainer: Rapp.

Schiedsrichter: Heft (Neuenkirchen) – Tore: 0:1 Bartels (19.), 0:2 Gonther (38./ET), 1:2 Trujic (79.), 2:2 Hochscheidt (84.), 2:3 Wriedt (90.) – Rote Karte: Messeguem (42./grobes Foulspiel) – Zuschauer: 4788.

Stimmen zum Spiel:

Alexander Mühling: „Am Ende haben wir es unnötig spannend gemacht. Manchmal ist es mit einem Mann mehr schwieriger als man denkt. Dass wir noch zwei Gegentore bekommen haben, war unnötig. Aber wir haben daran geglaubt, hier noch zu gewinnen. Es freut mich für Otschi und für die Mannschaft, dass wir hier noch gewonnen haben. Es war ein dreckiger Sieg.“

Thomas Dähne: „Wir haben in der ersten Halbzeit ein super Auswärtsspiel gemacht. Auch in der zweiten Hälfte haben wir noch gut begonnen, die Situationen aber nicht gut genug ausgespielt. Wir haben dann zwei Gegentore bekommen. Dass wir den dritten Treffer noch gemacht haben, war eine Willensleistung. Es sind drei Punkte, wir sind super drauf – das ist das, was zählt.“

Fin Bartels: „Wir haben Aue trotz 2:0-Führung und Überzahl noch zurück ins Spiel kommen lassen, haben dann aber eine große Moral bewiesen und einen wichtigen Dreier eingefahren. Aber es gibt natürlich trotzdem noch einiges zu analysieren. Es liegt weiterhin noch Arbeit vor uns. Aber trotzdem darf man diesen dreckigen Sieg auch genießen.“

Die Pressekonferenz nach #AUEKSV:

Kwasi Wriedt zum Auswärtssieg bei Erzgebirge Aue:

Der Auswärtssieg in Aue in Bildern:

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