Unsere Störche konnten ihren letzten Härtetest vor dem Auftakt der 2. Bundesliga positiv gestalten. Mit 2:1 setzten sie sich am Sonnabend gegen den Erstligisten 1. FC Union Berlin in 120 Minuten knapp durch.
„Wie bei den anderen Spielen zuvor wollen wir das Ergebnis nicht zu hoch hängen. Strukturell hat es mir heute gut gefallen. Beim Gegentor waren wir aber zum Beispiel nicht so sauber. Wir haben gesehen, wo wir noch eins, zwei Hebel ansetzen müssen. Das können wir in der letzten Woche angehen“, bilanzierte unser Cheftrainer Marcel Rapp.
Union hat noch drei Wochen Vorbereitung und ein Trainingslager vor sich, bevor sie mit der 1. Runde des DFB-Pokals am zweiten Augustwochenende in die Pflichtspielsaison starten. Dementsprechend befand sich die Mannschaft von Urs Fischer noch in einem etwas anderen Stadium als unser Team, für das es bereits in einer Woche ernst wird.
Gegen den Ball standen unsere Profis kompakt und waren in den Zweikämpfen sehr energisch. So provozierte unsere Offensivreihe mit hohem Pressing auch das 1:0, das an Kuriosität kaum zu überbieten war: FC-Keeper Frederik Rönnow bekam seine Füße bei einem Rückpass von Juranovic nicht rechtzeitig sortiert, sodass der Ball an ihm vorbei ins Netz kullerte (8.)
Die ersten beiden Viertel bestimmten unsere Störche über weite Strecken. Mit viel Ballbesitz ließen sie den Ball in den eigenen Reihen laufen und warteten geduldig auf Gelegenheiten in die Tiefe zu spielen. Die gut sortierten Gastgeber ließen nur wenige Aktionen zu, wurden offensiv aber auch nicht wirklich zwingend. Das änderte sich nach der Halbzeit: Mit neun Wechseln kam auf Seiten der Berliner merklich frischer Wind ins Spiel und unsere Störche waren von nun an besonders mit Verteidigungsaufgaben beschäftigt. Doch einen gelungenen Kieler Angriff bekamen die etwas mehr als 13.000 Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei noch zu sehen, als Marvin Schulz Lewis Holtby auf die Reise schickte, dieser den Ball gerade noch vor der Torauslinie erlief und ins Zentrum spielte, wo Fiete Arp auf 2:0 erhöhte (95.). Mit einem Elfmeter von Sheraldo Becker verkürzte Union noch (111.) und brachte das Stadion für die Schlussphase in Wallung, doch den Sieg ließen sich unsere Jungs nicht mehr nehmen.
Stimmen
Mees: „Auf dem Platz war es unangenehm gegen die alten Kollegen zu spielen, weil es hier nie einfach ist. Aber generell hier zu sein und so von dem Stadion begrüßt zu werden war ganz besonders für mich. Seitdem ich weggewechselt bin, war ich nicht mehr hier. Es war ein Highlight.“
Rapp: „Wir haben den Fans versprochen eine spannende Mannschaft zusammenzustellen. Und ich glaube heute hat man definitiv ein Team gesehen, das Willen zeigt.“
Pichler: „Wir haben unser Offensivspiel extrem weiterentwickelt. Ich lebe viel von Steckpässen mit meiner Art Fußball zu spielen. Die Abstimmung funktioniert dabei besser als letztes Jahr, wovon ich sehr profitiere.“
Sander: „Es ist eine große Ehre das Kapitänsamt inne zu haben. Auf dem Platz ändert es für mich aber nicht viel: Ich habe letztes Jahr schon versucht auf dem Rasen Verantwortung zu übernehmen und werde das dieses Jahr genauso beibehalten.“
Chance Simakala im Videointerview:
Statistik
Kiel: Dähne – Kleine-Bekel (90. Niehoff), Erras (60. Schulz), Johansson (90. Komenda), Sterner (90. Rosenboom), Rothe (90. Wagbe) – Sander (90. Mees), Ivezic (60. Holtby), Simakala (77. Remberg) – Pichler (77. Porath), Machino (90. Arp) – Trainer: Rapp.
Tore: 0:1 Juranovic ET. (8.), 0:2 Arp (95.), 1:2 Becker FE. (111.)
