„Wir haben wirklich eine coole Mannschaft“

Im Oktober 2021 wurde Marcel Rapp als neuer Chefcoach der Störche vorgestellt. Nun, etwas mehr als ein Jahr später, ist seine erste vollständige Hinrunde als Holstein-Trainer zu Ende gegangen. Zum Abschluss der Hinserie sprach der 43-Jährige in einer ausführlichen Presserunde unter anderem über den bisherigen Saisonverlauf, die Winter-Transferperiode und seine persönliche Entwicklung. Marcel Rapp über…

…den bisherigen Saisonverlauf:

„Wir sind mit dem Ziel in die Saison gegangen, dass wir besser sein wollen als im letzten Jahr, also besser als Platz neun. Ich glaube, es gab nach dem 3. Spieltag keinen Spieltag mehr, an dem wir schlechter waren als der neunte Platz. Von daher haben wir das Zwischenziel erstmal erreicht. Trotzdem ist es so, dass wir im Rückblick in einigen Spielen Punkte verschenkt haben. Von daher ist der achte Platz zwar okay, vom Gefühl her hätten wir aber noch mehr Punkte auf dem Konto haben können und wollen da in der Rückrunde zulegen.“

…den Lauf im Anschluss an das Auf und Ab zum Start in die Spielzeit:

„Seit dem Spiel gegen den HSV haben wir grundsätzlich guten Fußball gespielt, auch wenn in dem Spiel sowie danach in Bielefeld die Ergebnisse noch nicht stimmten. Schlussendlich hatten wir hinten raus aber einen guten Lauf, bei dem wir fast durchgängig gepunktet haben.“

…die Blickrichtung in der Tabelle:

„Unser Blick geht zunächst immer darauf, wie wir ein Spiel gewinnen können. Unterm Strich geht es zwar darum, Punkte zu holen, dennoch ist die Art und Weise das Entscheidende. Wir werden immer alles daransetzen, das nächste Spiel zu gewinnen. Wenn wir das regelmäßig schaffen, werden wir mit dem Blick nach unten nichts zu tun haben. Klar ist es dennoch so, dass wir immer auch nach unten schauen, auch wenn wir schon ein Polster haben. Wir wiegen uns da nicht in Sicherheit, da es oft Mannschaften trifft, die gar nicht damit rechnen. Schlussendlich ist es egal, wo der Blick hingeht. Wir müssen eine gute Leistung auf den Platz bringen, dann werden wir auch Punkte holen.“

…seine persönliche Entwicklung:

„Mit jedem Monat werde ich routinierter in den Abläufen und merke zum Beispiel, dass die Spielvorbereitung inzwischen schneller geht, weil ich die anderen Mannschaften deutlich besser kenne. Im Umgang mit unseren Jungs bin ich als Trainer natürlich auch gesetzter als noch zu Beginn, als ich gerade neu aus einer Jugendmannschaft kam. Inzwischen gehöre ich ja fast schon zu den Trainern mit einer längeren Amtszeit in der 2. Bundesliga (lacht).“

…sein fußballerisches Highlight im Jahr 2022:

„Ich fühle mich hier bei Holstein immer noch so wohl wie am ersten Tag. Von den einzelnen Spielen sind mir besonders das Heimspiel gegen den HSV im Frühjahr und das Auswärtsspiel in Bremen in Erinnerung geblieben. Auch das zweite Heimspiel gegen den HSV war ein super Spiel, weil ich eine Mannschaft gesehen habe, die 90 Minuten Vollgas gegeben hat. Im Sommer hatten wir zudem eine richtig gute Vorbereitung mit einem sensationellen Hüttenabend im Trainingslager. Wir haben wirklich eine coole Mannschaft. Es ist am Ende schwer, ein einzelnes Ereignis herauszuheben.“

…die anstehende Transferperiode:

„Nach aktuellem Stand werden wir im Winter keinen Spieler dazu holen. Man weiß aber nie, was vielleicht noch passiert. Grundsätzlich haben wir nicht vor, den Kader auf der Seite der Zugänge noch zu verändern. Blickt man auf mögliche Abgänge ist es so, dass der Kader groß ist und es Spieler gibt, bei denen vielleicht auch eine Leihe Sinn macht. Da muss man schauen, was sich noch entwickelt. Sollte ein Spieler auf uns zukommen, werden wir versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden, ohne jeden Spieler, der kommt, gleich abzugeben.

…die Rückkehr von verletzten Spielern:

„Mit Marco Komenda, Timo Becker, Benedikt Pichler und zuletzt auch Alexander Mühling sind in der Hinrunde Spieler ausgefallen, die sonst nicht oft auf der Bank sitzen, wenn sie fit sind. Da sehe ich bei uns noch Potenzial für die Rückrunde, indem wir Spieler zurückbekommen, die wir über den Transfermarkt gar nicht in der Form bekommen könnten. Da kommt noch mal richtig Qualität zurück, die uns in der Leistung nach vorn bringt.“

…die Nichtberücksichtigung von Kwasi Wriedt für die Weltmeisterschaft:

„Grundsätzlich war es ja schon eine Auszeichnung, dass Otschi als Zweitliga-Spieler überhaupt in diesem Jahr für den Kader der ghanaischen Nationalmannschaft nominiert wurde. Das hat uns total stolz gemacht. Jetzt ist es so, dass am Ende gar kein Spieler mehr aus der 2. Bundesliga zum finalen WM-Kader von Ghana gehört. Natürlich hätten wir es Otschi aber alle gegönnt, zumal seine Leistungen jetzt zum Schluss gut waren.“

…seine eigenen Urlaubspläne:

„Es geht für ein paar Tage in die Sonne. Ansonsten werden wir größtenteils hier im Norden bleiben, da es für uns hier ja noch recht neu ist. Die Gegend gefällt uns aber sehr gut. Dementsprechend werden wir in der freien Zeit ein bisschen den Norden erkunden. Erst an Weihnachten geht es dann noch einmal zur Familie in den Süden. Langweilig wird es mir auf jeden Fall nicht.“

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