90.+4! U23 siegt in letzter Sekunde gegen Heide

Laurynas Kulikas (2. v. li.) erzielte in der Nachspielzeit den Kieler Siegtreffer

Die Kieler U23 hat am Mittwochabend in der Regionalliga Nord einen Last-Minute-Sieg eingefahren. Am Tag des 120. Geburtstags der KSV Holstein gewannen die Jungstörche dank späten Toren von Tim Siedschlag und Laurynas Kulikas das Nordduell gegen den Heider SV in der Arena im CITTI FUSSBALL PARK mit 2:1 (0:1). Die zwischenzeitliche Heider Führung hatte Jan Ole Butzek erzielt.

Die Partie begann mit vorsichtigem Abtasten beider Seiten. Der Kieler Nachwuchs näherte sich erstmals nach neun Minuten dem gegnerischen Gehäuse an, als Nico Koulis nach Kopfball-Ablage von Johann Berger deutlich drüberköpfte. Die Jungstörche waren um gepflegtes Passspiel bemüht, was die Gäste durch ihre engagierte Spielweise zu unterbinden versuchten. Folglich kam wenig Spielfluss auf und echte Torchancen blieben Mangelware. Felix Niebergall kam in der 20. Minute zum Abschluss, zielte aber ebenfalls zu hoch. Stattdessen hätte Heide mit dem ersten Hochkaräter des Spiels in Führung gehen können, doch Marvin Wolf scheiterte freistehend am stark reagierenden Dominik Reimann, der als Liga-Leihgabe zwischen den Pfosten stand (23.). Der HSV wurde nun stärker – und ging in der Folge tatsächlich in Führung: Jan Ole Butzek holte einen hohen Ball mit Glück und Geschick aus der Luft und versenkte diesen präzise aus 15 Metern im rechten unteren Eck (34.). Die KSV schüttelte sich kurz und erarbeitete sich vor der Pause zwei weitere Gelegenheiten, bei denen sie jedoch ohne Fortune blieb. Zunächst scheiterte Tim Siedschlag per Grätsche aus spitzem Winkel an HSV-Schlussmann Tom Pachulski (40.), ehe Niebergalls Schuss aus der zweiten Reihe zu zentral geriet (42.).

Kulikas trifft in allerletzter Sekunde

Auch nach Wiederanpfiff gehörte die erste Möglichkeit den Hausherren, die deutlich druckvoller aus der Kabine kamen: Siedschlag bekam das Leder in den Lauf serviert, traf dieses aus vollem Lauf aber nicht voll, sodass Pachulski keine Mühe hatte (47.). Die Jungstörche blieben dran: Laurynas Kulikas verpasste die scharfe Hereingabe von Dominique Ndure nur um Zentimeter (49.), Bergers Volleyabnahme strich haarscharf über den Querbalken hinweg (51.) und Kulikas‘ Kopfball ging knapp am rechten Winkel vorbei (55.). In der Folge blieben die Kieler bemüht, kamen gegen stark verteidigende Heider aber zunächst zu keinen weiteren Abschlüssen. Die verzeichnete nun wieder der HSV, aber Marvin Ehlerts Distanzschuss (67.) war ebenso wie Luca Ubbens Abschluss (72.) zu mittig. In der Schlussphase warfen die Hausherren nochmal alles nach vorne – und wurden für den betriebenen Aufwand belohnt: Kulikas holte einen Ball aus der Luft und legte auf Siedschlag zurück, dessen Schlenzer aus 18 Metern direkt neben dem rechten Pfosten einschlug (84.). Nach dem Ausgleich rannten die Kieler weiter an. Ecke um Ecke segelte in den gegnerischen Strafraum. Es folgte das große Finale in der vierten Minute der Nachspielzeit: Niebergall hob den Ball von der rechten Seite in den Strafraum und fand Kulikas, der am kurzen Pfosten zum umjubelten 2:1-Siegtreffer einnickte.

„Die Jungs haben an sich geglaubt und wurden heute endlich einmal belohnt.“

U23-Trainer Sebastian Gunkel

„Wir hatten anfangs Probleme, die Räume zu finden und Torgefahr zu erzeugen“, blickte Sebastian Gunkel auf Durchgang eins zurück. „Aber nach dem Gegentor in der ersten Halbzeit hat die Mannschaft nach der Pause eine tolle Reaktion gezeigt. Wir haben alles probiert, hatten Chance um Chance und sind dann zum erlösenden Ausgleich gekommen. Der Siegtreffer in der Nachspielzeit war das i-Tüpfelchen“, so Gunkel, der indes auch den Gegner lobte: „Für Heide ist es extrem bitter, weil sie aufopferungsvoll gekämpft haben.“ Dieses Mal habe jedoch sein Team  das glücklichere Ende für sich gehabt. „Die Jungs haben an sich geglaubt und wurden heute endlich einmal belohnt“, freute sich der U23-Coach über den Last-Minute-Sieg und drei wichtige Punkte.

Statistik:

U23: Reimann – Ndure, Giwah (76. Cissé), Koulis, Gueye – Voß, Siedschlag – Baller (69. König), Berger (76. Schmidt), Niebergall – Kulikas. Trainer: Gunkel.

Heide: Pachulski – Neelsen, Quade, Schröder – Ehlert, Hahn (76. Tiedemann), Busch, Peters (90. Greve) – Wansiedler – Butzek (82. Kieselbach), Wolf (71. Ubben). Trainer: Beiroth.

Schiedsrichter: Oldhafer (Hamburg) – Tore: 0:1 Butzek (34.), 1:1 Siedschlag (84.), 2:1 Kulikas (90.+4).

Impressionen vom Heimsieg gegen Heide:

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