Fortuna Düsseldorf – Holstein Kiel 3:0 (1:0)

Sturzflug in die Sommerpause –

Kieler „Störche“ verpassen Platz 3

Die Kieler „Störche“ haben es nicht geschafft. Am 38. Spieltag der Fußball-Regionalliga Nord unterlag die Mannschaft von Trainer Frank Neubarth bei Fortuna Düsseldorf verdient mit 0:3 und muss so dem Landesrivalen aus Lübeck – die Hanseaten siegten 2:0 gegen den VfL Osnabrück – den Vortritt auf Platz 3 lassen. In einer an Höhepunkten armen Partie war der Erfolg der Fortuna zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Holstein verabschiedete sich mit einer schwachen Leistung in die Sommerpause.

„Wir wollten die Saison unbedingt mit einem Erfolgserlebnis beenden“, hatte Fortuna-Coach Uwe Weidemann vor der Partie die Marschroute seiner Mannschaft klar vorgegeben. Und die Gastgeber untermauerten von Beginn an ihre Ambitionen. Bereits nach sieben Minuten der erste Warnschuss durch Torjäger Markus Feinbier, der jedoch aus der Drehung am Kieler Schlussmann Henrik Preuß scheiterte. In der 24. Minute war es erneut Feinbier, der eine Hereingabe von Guiseppe Canale per Kopf aus 5m über das Gehäuse setzte. Und weiter marschierte die Fortuna vor den 4.516 Zuschauern am Flinger Broich. Nur mit einer Klasseparade konnte KSV-Keeper Preuß einen Lambertz-Kopfball (28.) entschärfen. Doch in der 34. Minute war es dann soweit. Heiko Petersen leitete mit seinem Fehler im Mittefeld einen Vorstoß der Fortuna ein, Lambertz stand nach dem folgenden Steilpass goldrichtig, umkurvte den machtlosen Henrik Preuß und vollendete aus sechs Metern souverän zur Führung. „Wir haben im ersten Durchgang ganz nett mitgespielt“, resümierte Holstein-Coach Frank Neubarth und wusste insgeheim, dass seine Elf abgesehen von einem unbedrängten Bartels-Kopfball auf Flanke Lindemann (45.) nicht viel zu bieten hatte.

Allenfalls Hüseyin Dogan mit seinem Regionalliga-Comeback nach 30 Monaten (!) sowie der Ex-Kölner Michael Niedrig wussten zum Saisonausklang zu gefallen. Dogan war es dann auch, der nach dem Wechsel gleich zwei Möglichkeiten zum Ausgleich besaß. Erst köpfte er im Anschluss an eine Lindemann-Ecke (48.) das Leder knapp am langen Eck vorbei, dann konnte fünf Minuten später der nächste Dogan-Kopfball auf der Linie geklärt werden. Das war es dann aber auch schon mit der Kieler Fußball-Herrlichkeit, denn bereits in der 57. Minute lenkte Feinbier aus kurzer Distanz einen verunglückten Schuss von Henri Heeren an der indisponierten Kieler Abwehr vorbei in die Maschen.

Jetzt spielte nur noch Fortuna Düsseldorf. Scheiterte Tim Kruse in der 61. Minute noch knapp per Kopf nach einem Freistoß von Feinbier, so machte es sein Teamkollege Andreas Lambertz eine gute Viertelstunde vor Schluss besser. Mit einem kurzen Spurt hängte er Kiels Abwehrchef Molata locker ab und schob den Ball an Henrik Preuß vorbei zum auch in dieser Höhe verdienten 3:0 in die Maschen. Der Kieler Torhüter hätte in dieser Szene durch rechtzeitiges Herauslaufen weiteres Ungemach verhindern können. In der 80. Minute hatte Lambertz dann sogar das 4:0 auf dem Fuß, doch der überzeugende Fortuna-Stürmer scheiterte nur knapp.

„Es geht bei uns seit einigen Wochen aufwärts und ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen für die gezeigten Leistungen, ich bin sehr stolz“, freute sich ein hochzufriedener Düsseldorfer Trainer Uwe Weidemann über den klaren Erfolg und den 5. Tabellenplatz in der Endabrechnung. Sein Kieler Gegenüber zeigte sich enttäuscht von seiner Mannschaft und fasste die Vorstellung der „Störche“ kurz und bündig zusammen: „Jeder hat gesehen, dass die Spannung bei uns raus war.“

Holstein Kiel beendet die in der Vorrunde so fulminant begonnene Saison mit einem 4. Tabellenplatz. Spätestens in fünf Wochen bittet Trainer Neubarth seine Elf zum Training. Für die Akteure Torben Tutas und Thomas Piorunek war es am Flinger Broich jedoch der letzte Einsatz im Trikot der KSV. Sie verlassen genauso wie Mike Rietpietsch (Vertrag beim MSV Duisburg bis 2007) und Patrick Würll (in die Regionalliga Süd) die Landeshauptstadt. (nawe)

Fortuna Düsseldorf: Deuß – Cebe, Cakir, Eraslan, T. Kruse – Böcker – Lambertz, Canale, Heeren – Feinbier, Podszus

Holstein Kiel: Preuß – Grieneisen, Molata, Rohwer, Heithölter – Niedrig – Petersen, Dogan, Lindemann – Bartels, Dobry

Tore: 1:0 Lambertz (34.), 2:0 Feinbier (57.), 3:0 Lambertz (77.)

Eingewechselt: 44. Kizilaslan für Canale, 73. Wolf für Cebe, 86. Czajor für Kruse – 64. Tutas für Lindemann, 64. Coiner für Petersen, 83. Piorunek für Heithölter

Schiedsrichter: Joerend (Lübbecke)

Zuschauer: 4560

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