Fr. 19.30 Uhr: Holstein Kiel – F. Düsseldorf

Holstein will Herbstmeisterschaft

Eine Woche lang war der triumphale 3:0 Auswärtserfolg der Kieler „Störche“ beim Landesrivalen VfB Lübeck und der damit verbundene Spitzensturm in der Fußball-Regionalliga Nord das Gesprächsthema Nummer 1 bei den Sportfans an der Kieler Förde. Am Freitag nun kann sich die KSV Holstein zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Herbstmeisterschaft in der 3. Liga sichern. Vorraussetzung dafür um 19.30 Uhr ist allerdings ein Erfolg im Flutlicht-Heimspiel gegen Altmeister Fortuna Düsseldorf.

Und die Gäste vom Niederrhein sind derzeit neben Holstein die Mannschaft der Stunde in der Regionalliga Nord. Durch den verdienten 3:1-Erfolg am vergangenen Wochenende gegen Carl Zeiss Jena sicherte sich die Elf von Uwe Weidemann den sechsten Sieg im siebten Spiel in Folge, davon zuletzt fünf „Dreier“ hintereinander. Dabei zeigten sich vor allem die beiden Düsseldorfer Top-Stürmer Marcel Podszus (10 Treffer) und Marcus Feinbier (7 Treffer) immer wieder in bestechender Form. Und auch hinten brannte bei der Fortuna nur selten etwas an. 555 Minuten lang blieb Torhüter Patrick Deuß ohne Gegentreffer, bis ihn am vergangenen Sonnabend Jenas Kapitän Torsten Ziegner per Freistoß bezwingen konnte.

Dabei hatte die Saison für die Fortuna eigentlich schlicht katastrophal begonnen: Nach den vier Auftaktpleiten in Serie schrillten alle Alarmsirenen im Rheinland und Trainer Uwe Weidemann musste um seinen Posten fürchten. Doch die Verantwortlichen behielten einen kühnen Kopf und stärkten dem Ex-Bundesligaspieler den Rücken. Das Vertrauen zahlte sich aus. Inzwischen konnte sich die Fortuna bis auf den 7. Tabellenplatz vorrücken und hat nun sogar zarte Tuchfühlung nach oben. Doch unter der Woche gab es einen Rückschlag für die Düsseldorfer. Am Dienstagabend verloren die in den letzten Wochen erfolgsverwöhnten Rot-Weißen gegen die Mannschaft des Wuppertaler SV Borussia im Niederrhein-Pokal. Damit ist die Saison 2005/2006 in Hinsicht auf eine mögliche Teilnahme an der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals in der nächsten Spielzeit abgehakt.

Uwe Weidemann blickte nach der Pokal-Niederlage sofort wieder in die Zukunft und hofft in Kiel auf eine Trotzreaktion seiner Mannschaft: „In Kiel müssen wir uns jedenfalls sicherlich etwas anders präsentieren. Wichtig ist jetzt, dass die Jungs begreifen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen und man sich jeden Sieg hart erkämpfen muss.“ In Hinblick auf das Meisterschaftsspiel am Freitagabend sagte Weidemann, dass man es mit einem sehr schweren Gegner zu tun bekommen werde, daher sei volle Konzentration das oberste Gebot.

Aber auch der Tabellenführer aus Kiel bereitet sich entschlossen auf das letzte Spiel der Regionalliga-Hinrunde vor und will sich nicht von der Top-Bilanz von sechs Erfolgen aus sechs Partien gegen die Spitzenmannschaften der Liga irritieren lassen. „Wir wollen unsere tolle Ausgangsposition jetzt weiter ausbauen“, setzt Erfolgstrainer Frank Neubarth auf die Verteidigung der Tabellenspitze. Ein Muster ohne Wert, doch die Tatsache, dass die „Störche“ zum Abschluss der Hinserie einen 2. Liga-Aufstiegsplatz belegen, straft selbst die größten Kritiker lügen. „Das war so sicher nicht zu erwarten“, ist auch Michael Molata, in den letzten Wochen einer der Garanten für den Aufschwung der KSV, überrascht über die Entwicklung seiner Mannschaft.

Gegen Düsseldorf kann Frank Neubarth mit Ausnahme von Frank Paulus, der sich in Lübeck eine Adduktorenverletzung zuzog und für zwei Wochen pausieren muss, auf die zuletzt so erfolgreiche Stammelf bauen. Nur Philipp Heithölter und Stefan Kühne warten nach ihren Verletzungsproblemen weiterhin auf ihr Comeback. (nawe)

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