Holstein Kiel – Lok Leipzig 3:2 (0:0)

2. Frauen-Bundesliga Nord

Bescherung für die Holstein Woman schon am zweiten Adventstag! Mit einem 3:2-Erfolg gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig endete das Fußballjahr 2008 in der 2. Frauen-Bundesliga Nord positiv.

70 Minuten hatte Lokomotive Leipzig den Taktstock in den eigenen Händen. Und kam erst nach dem 0:1-Rückstand aus dem Rhythmus. Zunächst ging jedoch die Taktik von Lok-Coach Sven Thoss auf. In der Abwehr agierten die Gäste mit einer Dreierkette. Die aus einer Viererkette zusätzlich extrahierte Spielerin erfüllte ihren Zweck im Mittelfeld. Mit aggressivem Pressing im Mittelfeld – schon in der Hälfte von Holstein Kiel – wurde den Gastgebern schon im Keime jede Möglichkeit zur Entfaltung in der Offensive genommen. Eine einzige Chance in der 42. Minute für die Kieler sagt schon alles aus. Nach einem Freistoss von Jana Leugers von der linken Seite köpfte Kiels Innenverteidigerin Lena Schrum freistehend aus zehn Metern am Lok-Gehäuse vorbei. Christina Krause, Holsteins einzige echte Spitze, hing ohne Unterstützung aus den hinteren Reihen in der Luft. Genau dasselbige produzierte Leipzig vor dem Tor der sicheren Torhüterin Fredericke Borreck. Die enorme Laufarbeit, der grosse Druck und der Biss in den Aktionen im Mittelfeld zahlte sich für die Sachsen nicht aus. Die Gäste waren nicht in der Lage, die starke Defensive der Holsteiner ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Die Innenverteidigerinnen Svenja Wölki und Lena Schrum machten das Zentrum zu. Auf der linken Seite war die kleine Martina Pulkis gegen ihre ehemalige Teamgefährtin beim FFC Frankfurt II, Safi Nyembo, ganz gross. Zwei Schüsse aus der Ferne von Fleischer (29.) und Kuznik (37.) waren die magere Offensiv-Ausbeute der anstrengenden Mittelfeld-Bemühungen der Thoss-Elf. Viele Aktionen im Mittelfeld und wenig bis kaum Szenen vor den beiden Toren bedeuteten: einschläfernde Wirkung auf das Publikum. Mit Wecksignal spätestens in der 73. Minute. Zuvor scheiterte Güldenzoph per Schuss an Lok-Schlussfrau Schumann (59.). Auf der anderen Seite Fleischer (57.) und Nyembo, die eigentlich nach einer Flanke von links von Sandmann durch den Torraum am langen Pfosten den Ball nur ins Tor hätte schieben müssen (64.). Doch ihr Schuss landete im Toraus. Als Spassbremse erwies sich dann Weigel. Mit ihrem Schuss zum 1:0 stellte sie den Spielverlauf völlig auf den Kopf. Der Gegentreffer zeigte gewaltige Wirkung bei Lokomotive Leipzig. Die Gelb-Blauen torkelten anschließend einige Minute. Was die Mannschaft von Heinz Siebolds gnadenlos mit einem Doppelschlag ausnutzte. Zunächst zirkelte Güldenzoph aus 22 Metern clever einen Freistoss schnell über die Mauer ins unbesetzte rechte Eck. Dann schlug Leugers zum 3:0 ein. Der endgültige Knockout! Die Gäste lagen am Boden und standen zur Verzweiflungstat wieder auf. Radtke verkürzte auf 1:3, bevor – nach einer Chance für Jokuschies zum 4:1 – Fleischer der Anschlusstreffer zum 2:3 in der 90. Minute gelang. Die Gäste hatten sogar in den drei Minuten in der Nachspielzeit die Chance auf den Ausgleichstreffer. Ein lahmes (Offensiv)Spiel für die Zuschauer holte in den letzten 20 Minuten Versäumtes in rasantem Tempo nach. Mit einem glücklichen Ende für defensivstarke Kielerinnen. Doch wie heisst es so schön: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul! Frohe Weihnachten und einen guten Rusch! (isi)

Holstein Woman: Fredericke Borreck – Martina Pulkis (71. Kati Krohn), Lena Schrum, Svenja Wölki, Sarah Thode – Julia Weigel, Stephanie Güldenzoph, Svenja Nefen, Jana Leugers, Nina Jokuschies – Christina Krause (73. Christin Vogt)

1. FC Lokomotive Leipzig: Sandra Schumann – Karoline Aulrich, Josefine Krengel, Yvonne Rademacher (86. Corinna Vogg) – Kathleen Radtke, Susan Heuser, Peggy Kuznik, Franziska Thieme, Safi Nyembo (83. Katja Greulich) – Nadin Sandmann, Anja Fleischer

gelbe Karten: Nefen – Radtke, Krengel

Tore: 1:0 Weigel (73.), 2:0 Güldenzoph (79.), 3:0 Leugers (80.), 3:1 Radtke (85.), 3:2 Fleischer

Schiedsrichter: Meingast (Hamburg)

Zuschauer: 92

Foto: Die Torschützin Stephanie Güldenzoph und Lena Schrum feiern den wichtigen Erfolg gegen Leipzig.

hier gibt es einen Videoclip von Nordkick

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