Holstein Kiel – Türkiyemspor Berlin 1:0 (1:0)

Regionalliga Nord

Holstein Kiel bleibt in der Fußball-Regionalliga Nord weiter auf Erfolgskurs. Durch einen Sonntagsschuss von Mohammed Lartey (37.) sicherte sich die Mannschaft von Trainer Peter Vollmann vor 2703 Zuschauern gegen Türkiyemspor Berlin den vierten Saisonsieg und bleibt damit dem Spitzenreiter Babelsberg 03 weiter auf den Fersen.

Vollmann musste gegen Berlin auf Kapitän Sven Boy verzichten, der sich im Abschlusstraining eine Innenbanddehnung zugezogen hatte. Für Boy rückte Thorsten Rohwer in die Dreierkette, vor der Abwehr erhielt Hendrik Großöhmichen seine erste Bewährungsprobe im Trikot der KSV.

Wie schon der knappe 2:1-Heimerfolg gegen den FC Energie Cottbus II, so war auch die Partie gegen Türkiyemspor sicherlich kein Leckerbissen für die Holstein-Anhänger. „Man muss aufgrund des Sieges auch mal mit einem Kampfspiel zufrieden sein“, so Debütant Großöhmichen nach dem Abpfiff. Die Kieler Fans sahen es ähnlich, nahmen die schmucklose Vorstellung zur Kenntnis, freuten sich aber dann doch über den Arbeitssieg ihrer Störche.

Holstein begann schwungvoll und hatte bereits nach fünf Minuten die Führung auf dem Fuß. Alexander Nouri startete auf der rechten Außenbahn durch, passte auf den am 5-Meter-Raum lauernden Tim Wulff, dessen verunglückter Torschuss vom heraneilenden Mohammed Lartey aufgenommen, aber haarscharf am rechten Berliner Torpfosten vorbeigesetzt wurde. Acht Minuten später erneut Gefahr vor dem Gehäuse von Türkiyemspor-Keeper Daniel Rothe, doch der Berliner Torhüter verhinderte im letzten Moment gegen Wulff, der ausgezeichnet von Jan Hoffmann in Szene gesetzt worden war, einen Gegentreffer. In der Folgezeit verflachte die Partie zusehends. Holstein offenbarte einfach nicht den letzten Willen, um sich die nötigen Räume zu schaffen und den Gegner in die Knie zu zwingen. Erst das Traumtor von Lartey aus 28 Metern halbrechter Position ließ den Kieler Anhang jubeln. Doch auch der Führungstreffer verschaffte den Platzherren keinen zusätzlichen Schub. Im Mittelfeld zeigten sich die Gäste aus Kreuzberg sogar streckenweise effektiver, kreativer und aggressiver.

Auch nach der Pause kamen die Kieler nicht so richtig in Fahrt. Mit den zur Schau getragenen Kurzpässen und dem zurückhaltenden Zweikampfverhalten war die Erkenbrecher-Elf nicht ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Allerdings brachten auch die Berliner nichts Zwingendes auf den Weg. Torchancen für Türkiyemspor waren während der gesamten 90 Minuten Mangelware. In der 65. Minute brachte Erkenbrecher mit dem leicht angeschlagenen Kais Manai eine erfahrende zusätzliche Spitze, doch die Wirkung dieser Maßnahme verpuffte angesichts der konzentrierten Leistung der Kieler Deckung im Nichts. Fünf Minuten vor dem Spielende hätte der eingewechselte Kieler Dmitrijus Guscinas auf Vorarbeit von Lartey den zweiten Treffer für die Störche erzielen müssen, doch der Litauer verpasste das Leder freistehend zwei Meter vor dem Gästetor.

Am Ende brachte Holstein die knappe Führung über die Zeit und durfte sich über einen aufgrund der klareren Einschussmöglichkeiten verdienten Heimsieg freuen. „Es ist nicht jeden Tag wie gegen Altona“, war sich auch Spielmacher Alexander Nouri über die durchschnittliche Vorstellung seiner Mannschaft im Klaren, betonte aber nach dem neuerlichen Erfolg: „Vier Siege in Folge sind dennoch eine tolle Bilanz!“ (Patrick Nawe)

Holstein Kiel: Frech – Hummel, Rohwer, Schyrba – Großöhmichen, Vujcic (69. Brückner) – Lartey, Jürgensen – Nouri – Hoffmann (89. Siedschlag), Wulff (71. Guscinas)

Türkiyemspor Berlin: Rothe – Joof, Grossert, Doymus, Lichte – Koc, Novacic (66. Manai), Lemcke, Ergiligür – Reiß (71. Selanci), Valentin (46. Steinwarth)

Tore: 1:0 Lartey (37.) per Sonntagschuss aus 28 Metern

Schiedsrichter: Frömel (Ibbenbüren)

Zuschauer: 2703

Foto: Siegtorschütze Mohammed Lartey im Zweikampf mit dem Berliner Erkut Ergiligür.

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