Holstein Kiel U23 – FC St. Pauli II 3:2 (1:1)

Oberliga Nord /

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Brunner-Elf siegt im Schlussspurt

Der Jubel der Kieler Störche kannte nach dem Abpfiff der Oberliga-Partie gegen den FC St. Pauli II keine Grenzen, die Spieler rissen die Arme in die Höhe und ließen ihrer Freude freien Lauf. In einem nicht mehr für möglich gehaltenen Showdown drehte Holstein die schon verloren geglaubte Partie durch die beiden Treffer von Thomas Neubert (89.) und Tim Wulff (90+2) binnen drei Minuten um und landete einen am Ende durchaus nicht unverdienten 3:2-Heimsieg gegen eine engagierte Hamburger Mannschaft.

Die 300 Zuschauer in der Sinalco-Arena sahen eine vor allem im ersten Durchgang sehenswerte Partie. Beide Mannschaften gingen offensiv zu Werke und wussten durch einen zügigen Spielaufbau zu gefallen. Bereits in der 13. Minute die etwas überraschende Führung für die Nemet-Elf. Mit einem Sonntagsschuss aus gut und gerne 30 Metern überraschte der St. Paulianer Matthias Hinzmann KSV-Keeper Ivan Belyaev. Doch Holstein ließ sich nicht schocken, suchte weiter sein Heil in der kontrollierten Offensive. Mit Erfolg. Bereits fünf Minuten später drückte Thomas Neubert eine scharfe Kazior-Hereingabe zum Ausgleich in die Maschen. In der Folgezeit entwickelte sich eine ausgezeichnete Oberliga-Partie mit Torchancen auf beiden Seiten. Tobias Schäper per 35-m-Distanzschuss (32.) und Rafael Kazior per Kopf nach einer Hereingabe von Grieneisen (37.) hätten die Brunner-Elf in Front schießen können. Aufregung in der 40. Minute, denn Schiedsrichter Jovanovic übersah eine klare Abseitsposition des Hamburgers Abdul Yilmaz, der sich auf und davon machte, aber letztlich doch am ausgezeichnet reagierenden Holstein-Schlussmann Belyaev scheiterte.

Im zweiten Durchgang vernachlässigten die Kieler unverständlicherweise das Flügelspiel und besaßen nur noch wenig Durchschlagskraft. Die beste Möglichkeit in dieser Phase besaß der stets gefährliche Neubert in der 51. Minute, doch er zögerte freistehend vor FC-Schlussmann Pliquett, passte auf den deutlich schlechter postierten Kazior, der das Leder dann aus acht Metern neben das Tor setzte. Die erneute Führung für den FC St. Pauli fiel dann genauso überraschend wie schon das 1:0. Ein Freistoß von Adrion aus 35 Metern fand den direkten Weg in das Tor der Störche. „Mecki“ Brunner setzte nun alles auf eine Karte, brachte mit Zmijak und Wulff zwei frische Stürmer. Und die Brechstangen-Taktik wurde sehr zur Freude des Kieler Trainers am Ende doch noch belohnt. In der 89. Minute traf Kazior per Aufsetzer nur den Pfosten, aber sein aufgerückter Sturmpartner Neubert war zur Stelle und drückte das Leder aus drei Metern per Kopf zum Ausgleich über die Linie. Und es sollte noch besser kommen für Holstein. In der zweiten Minute der Nachspielzeit traf „Joker“ Tim Wulff aus einer unübersichtlichen Situation zum vielumjubelten 3:2 für die Störche.

„Wir haben uns nie aufgegeben und am Ende noch einmall alles versucht“, verließ Holstein-Trainer Brunner nach dem Spiel hochzufrieden die Sinalco-Arena und gab sich mit Hinblick auf die Partie beim SV Meppen am kommenden Donnerstag kämpferisch: „Da wollen wir jetzt nachlegen!“

Der starke Christian Mikolajczak, der während des Spiels immer wieder Impulsgeber war und lautstark dirigierte, sprach nach dem Schlusspfiff von einem verdienten Sieg: „Wir wussten um die Anfälligkeit der St. Pauli-Abwehr und haben mit unserem Sturmlauf am Ende den Hebel noch einmal umlegen können, wir haben halt derzeit die dritte Luft.“ (Patrick Nawe)

Holstein Kiel: Belyaev – Siedschlag, Odgers (76. Wulff), Dogan, Schäper – Bruns (76. Zmijak) – Grieneisen, Vujcic, Mikolajczak – Neubert, Kazior (89. Meyer)

FC St. Pauli: Pliquett – Hinzmann, Kalla, von Wensierski, Opoku-Karikiari – Yamrali (77. Tepsic), Mbidzo, Adrion (77. Hempen), Iscan (46. Maurer) – Prokoph, Abdul Yilmaz

Tore: 0:1 Hinzmann (13.), 1:1 Neubert (18.), 1:2 Adrion (63.), 2:2 Neubert (89.), 3:2 Wulff (90+2)

Schiedsrichter: Jovanovic (Braunschweig)

Zuschauer: 300

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