Holstein Woman begeistern Fans

Frauen-Nordcup 2009

Die Veranstalter des 2. Frauen-Nordcups können hochzufrieden sein. Mit der insgesamt hervorragenden Kulisse von 4.200 Zuschauern konnte die gute Vorjahreszahl getoppt werden und mit dem Final-Einzug der Lokalmatadorinnen von Holstein Kiel stimmte am Ende auch sportlich die Bilanz. Von Beginn an besaßen die Begegnungen in der stimmungsvollen Sparkassen Arena ein ansehnliches Niveau. Vor allem der Titelverteidiger Hamburger SV setzte in der Vorrunde mit den Kantersiegen gegen Oldesloe (5:0), Holstein (5:1) und Turbine Potsdam (7:2) Glanzlichter.

Etwas unzufrieden mit dem Turnierverlauf zeigte sich Michael Clausen, Trainer des FFC Oldesloe. Für die Clausen-Elf deutete sich das Ausscheiden bereits frühzeitig an. Vier Niederlagen gegen Potsdam (0:1), HSV (0:5), Essen (0:3) und Wolfsburg (1:4) waren gleichzeitig das Ende aller Träume. Nur einen einzigen Zähler konnte der FFC für sich verbuchen. Dieser Punktgewinn gelang ausgerechnet gegen die KSV Holstein, der man in der Punktrunde noch mit 0:1 unterlegen war. „Das war heute nicht unser Tag. Trotzdem war es schön, auch in diesem Jahr wieder in Kiel gewesen zu sein. Das Turnier ist sicherlich etwas ganz Besonderes“, so FFC-Coach Clausen.

Für Holstein-Neuzugang Marializa Kranz war das Landesderby in der Sparkassen Arena ein ganz besonderes Spiel: „Nach dreieinhalb Jahren in Oldesloe ist das natürlich kein Spiel wie jedes andere, ich kenne ja alle sehr gut. Das ist heute total aufregend für mich“, so die flinke Stürmerin, die sich beim Nordcup in die Torschützenliste eintragen konnte.

Deutlich euphorischer klangen die Stimmen im Storchennest. Nach dem überraschenden Auftaktsieg gegen die SG Essen-Schönebeck (3:2) wurde Holstein vom begeisterten Publikum gefeiert und blieb auch in den Partien gegen Wolfsburg (2:2), Potsdam (1:1) und Oldesloe (1:1) ungeschlagen. Nur gegen den HSV schien die Siebolds-Elf von der Rolle zu sein und musste ein deutliches 0:5 hinnehmen. Doch die Freude über den Halbfinal-Einzug war größer. „Das ist fast schon ein kleiner Traum“, strahlte Heinz Siebolds über das ganze Gesicht. Doch es sollte noch besser kommen für den Tabellensiebten der 2. Bundesliga Nord. Musste man sich dem HSV in der Vorrunde noch geschlagen geben, so trumpfte Holstein im Halbfinale sensationell auf. Eine Glanzleistung der Kieler Abwehr, die starke Eva-Lotta Ravn zwischen dem Pfosten der KSV sowie der Treffer von Jana Leugers eine Minute vor der Schlusssirene ließen die Störche jubeln. Eine derart starke Vorstellung hatte selbst Holstein-Coach Siebolds kaum für möglichgehalten.

Im Endspiel gegen den VfL Wolfsburg wurden Holstein dann doch noch die Grenzen aufgezeigt. „Der VfL hat uns völlig aus dem Spiel genommen und ist somit auch ein hochverdienter Sieger“, so Siebolds nach dem Finale, dem vor allen Nationalspielerin Martina Müller ihren Stempel eindrucksvoll aufdrückte. „Ein tolles Erlebnis und ein wichtiger Sieg, der uns viel Motivation für das DFB-Hallenmasters in Magdeburg am kommenden Wochenende gibt“, so Müller, die sich schon jetzt auf eine Wiedersehen beim 3. Nordcup freut. VfL-Coach Ralf Kellermann zeigte sich ebenso angetan vom Ambiente in der Landeshauptstadt: „Wir haben Top-Rahmenbedingungen vorgefunden, das hat richtig viel Spaß gemacht. Ich denke, dass wir am Ende auch verdient gewonnen haben“, so Kellermann. Zufrieden zeigten sich die Teilnehmer vor allem auch mit dem neuen Spielmodus. In der 6er-Gruppe blieb es bis zum Ende der Vorrunde spannend.

Statistik –>

Vorrunde:

FFC Oldesloe – 1. FFC Turbine Potsdam 0:1

VFL Wolfsburg – Hamburger SV 1:2

SG Essen-Schönebek – Holstein Kiel 2:3

1:0 (2./Hoffmann), 1:1 (3./Krause), 1:2 (4./Krause), 2:2 (4./Hoffmann), 2:3 (6./Leugers)

Hamburger SV – FFC Oldesloe 5:0

Holstein Kiel – VFL Wolfsburg 2:2

1:0 (3./Weigel), 1:1 (6./Blässe), 1:2 (8./Ende), 2:2 (10./Weigel)

1. FFC Turbine Potsdam – SG Essen-Schönebek 0:6

Hamburger SV – Holstein Kiel 5:1

1:0 (1./Kameraj), 2:0 (6./Kameraj), 3:0 (7./Hanebeck), 4:0 (9./Kameraj), 5:0 (10./Schacher), 5:1 (10./Weigel)

VFL Wolfsburg – 1. FFC Turbine Potsdam 2:1

SG Essen-Schönebek – FFC Oldesloe 3:0

1. FFC Turbine Potsdam – Holstein Kiel 1:1

0:1 (3./Weigel), 1:1 (8./Schmuski))

FFC Oldesloe – VFL Wolfsburg 1:4

SG Essen-Schönebeck – Hamburger SV 3:1

Holstein Kiel – FFC Oldesloe 1:1

0:1 (1./Engel), 1:1 (4./Leugers)

Hamburger SV – 1. FFC Turbine Potsdam 7:2

VFL Wolfsburg – SG Essen Schönebek 0:2

Tabelle:

1. Hamburger SV 12 Punkte 20:7 Tore

2. SG Essen-Schönebek 12 Punkte 16:4 Tore

3. VFL Wolfsburg 7 Punkte 9:8 Tore

4. Holstein Kiel 5 Punkte 8:11 Tore

5. 1 FFC Turbine Potsdam 4 Punkte 5:16 Tore

5. FFC Oldesloe 1 Punkt 2:14 Tore

Halbfinale:

Hamburger SV – Holstein Kiel 0:1

0:1 (9./Leugers)

SG Essen-Schönebek – VFL Wolfsburg 4:5 n.N. (1:1)

Finale:

Holstein Kiel – VFL Wolfsburg 0:2

0:1 (4./Müller), 0:2 (8./Eichholz)

Torschützen Holstein:

4 Julia Weigel

3 Jana Leugers

2 Christina Krause

Kader Holstein: Borreck, Ravn, Vogt, Schrum, Wölki, Pashley, Jokuschies, Leugers, Krohn, Kranz, Krause, Weigel

Foto: Kiels Neuzugang Marializa Kranz setzt sich gegen Wolfsburgs Lisa Eichholz durch.

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