Kantersieg im Aufsteigerduell

Holstein Kiel – MSV Duisburg 5:0 (2:0)

Elf Spiele ohne Sieg – diese Serie hat die KSV Holstein nun auf souveräne Art und Weise beendet. Am Sonnabendnachmittag besiegten die Störche Mitaufsteiger MSV Duisburg vor 10.143 Zuschauern im Holstein-Stadion mit 5:0 (2:0). Das Team von Markus Anfang knackte damit bereits am 25. Spieltag die magische 40-Punkte-Marke und verteidigte mit dem höchsten Saisonsieg Platz drei in der 2. Fußball-Bundesliga.

Markus Anfang hatte der gleichen Mannschaft vertraut, die am Spieltag zuvor dem FC St. Pauli äußerst unglücklich mit 2:3 (2:1) unterlegen gewesen war. Da ihn aber bei dieser Niederlage nur die Zahlen gestört hatten, nicht aber die Spielweise seiner Störche, bekam die Pauli-Elf eine neue Chance. Und sie wusste diese zu nutzen!

Nach einer Viertelstunde Findungsphase übernahmen die Hausherren das Kommando und erspielten sich bis zur Pause ein klares Chancenplus. Was letztlich einfach zu berechnen war, blieb die Elf von Ilia Gruev bis zum Seitenwechsel doch ohne eine einzige Torgelegenheit. Ganz anders die KSV, die durch Dominic Peitz in der 15. Minute erstmals aussichtsreich zum Abschluss kam. Aber der Schuss des Routiniers rauschte noch über das von Mark Flekken gehütete Tor hinweg. Aber nur drei Minuten später schloss der überragende David Kinsombi, von Marvin Ducksch per Kopf stark eingesetzt, den nächsten KSV-Angriff zum hochverdienten 1:0 ab. Nur 166 Sekunden später legte Dominick Drexler nach einem starken Zuspiel von Aaron Seydel zum 2:0 nach. 2:0 für die KSV, da war doch was? Richtig, auch gegen Union Berlin und Erzgebirge Aue hatten die Störche in diesem Fußballjahr im Holstein-Stadion schon mit 2:0 in Führung gelegen, um sich dann aber doch noch mit einem 2:2 begnügen zu müssen.

Gegen den Mitaufsteiger vergaben die Kieler bis zur Pause durch Ducksch (25.), Kingsley Schindler (30.) und Drexler (43.) noch gute Möglichkeiten, mit einem dritten Treffer bereits vor der Pause ergebnistechnisch Neuland zu betreten.Doch was in Halbzeit eins nicht gelingen wollte, geschah dann in der 50. Minute. Fabian Schnellhardt, einst für eine Saison an die KSV ausgeliehen, trat Ducksch im Strafraum unglücklich in die Hacken, den Elfmeter verwandelte Schindler souverän. Die Fans forderten zwar lautstark „Fußballgott“ Patrick Herrmann, aber Schindler hatte bereits am Millerntor Nerven bewiesen. Und auch diesmal verwandelte er sicher.

Die KSV blieb dran und hätte bereits in der 55. Minute endgültig den Deckel auf die Partie machen können, doch Ducksch verzog knapp. Besser machte es Rafael Czichos, der per Kopf in der 62. Minute zum 4:0 traf. Seydel, der auf dem linken Flügel ein starkes Spiel machte, hatte zuvor den Ducksch-Eckball an die Latte geköpft, den Abpraller versenkte der Kapitän höchst selbst. Den Schlusspunkt setzte dann zu 85 Prozent der eingewechselte Steven Lewerenz. Seine Ecke fälschte der Duisburger Gerrit Nauber zum 5:0 ab.

Der MSV war als beste Mannschaft der Rückrunde angereist, doch an diesem 3. März 2018 waren die Zebras gegen eine in allen Belangen überlegene KSV chancenlos. Die Störche feierten den zweithöchsten Sieg ihrer Zweitligahistorie (1978 bis 1981 und ab 2017), nur den VfL Osnabrück (7:1) schlugen sie in der Saison 1979/80 einmal noch höher.

Spielinfo

Holstein Kiel:Kronholm – Herrmann, Schmidt, Czichos, van den Bergh (84. Lenz) – Peitz – Schindler, Kinsombi (73. Mühling), Drexler, Seydel – Ducksch (81. Lewerenz). Trainer: Anfang
MSV Duisburg:Flekken – Poggenberg, Blomeyer, Nauber, Wolze – Schnellhardt, Fröde (67. Albutat) – Engin, Stoppelkamp (79. Daschner) – Iljutcenko, Tashchy (55. Onuegbu). Trainer: Gruev
Schiedsrichter: Dankert (Rostock)
Tore: 1:0 Kinsombi (18.), 2:0 Drexler (20.), 3:0 Schindler (51., Foulfelfmeter), 4:0 Czichos (62.), 5:0 Nauber (82., Eigentor)
Zuschauer: 10.431

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