Keine Störche-Punkte auf Stolperrasen

Hansa Rostock – Holstein Kiel 1:0 (1:0)

Holstein Kiel muss erstmals im Rostocker Ostseestadion eine Niederlage einstecken. Auf schwierigem Geläuf unterlagen die Störche dem FC Hansa knapp mit 0:1. Das goldene Tor erzielte Dennis Erdmann (40.) aus 14 Metern. 10.000 Zuschauer hatten das packende aber höhepunktarme Kampfspiel verfolgt.

Ein neues Trio in der Anfangsformation – so entschied Trainer Karsten Neitzel nach dem 1:0-Heimsieg gegen den VfR Aalen: Dominik Schmidt, Manuel Schäffler (beide Startelfdebüt 2016) und Tim Siedschlag begannen anstelle von Finn Wirlmann, Maik Kegel und Marc Heider, die auf der Reservebank platz nahmen.

Einen Preis für schönes Fußballspielen gab es auf dem holprigen Rasen des Ostsee-Stadions nicht zu gewinnen. Und so war die Frage zu klären, welche der beiden Mannschaften besser mit den Bedingungen zurecht kommen würde. Nach verhaltenem Beginn kämpften sich die Störche in die Angelegenheit und hatten die erste echte Gelegenheit. Manuel Schäffler bugsierte das Spielgerät nach schöner Kombination auch ins Netz, war allerdings zuvor im Abseits gestanden (20.). Holstein wirkte ballsicherer und setzte Nadelstiche. Die Gastgeber hatten außer langen Bällen kaum Lösungen, kamen aber so zum ersten eigenen Riesen, den Marcel Ziehmer alleine vor Robin Zentner zwei Meter neben das Ziel pfefferte (37.). Doch Kollege Dennis Erdmann ließ sich die zweite Gelegenheit nicht nehmen und zielte aus ähnlicher Position besser (41.)

Nach dem Seitenwechsel waren die Störche nun gefordert. Doch auf immer schwerer zu bespielendem Geläuf gegen nun tierstehende Rostocker Druck zu entwickeln, entpuppte sich als Herkulesaufgabe. Die Gastgeber warfen alles in die Waagschale, verteidigten mit elf Mannund ließen defensiv kaum etwas zu. Manuel Schäffler versuchte es aus 19 Metern, den Aufsetzer hielt Marcel Schuhen sicher fest. Zeitweise wurde mehr diskutiert als Fußball gespielt. Schiedsrichter Patrick Schult hatte alle Hände voll zu tun, erhitzte Gemüter bei Eiseskälte zu kühlen. Das Fazit lautete daher am Ende: Viel Trubel, wenig Fußball – und am Ende behielt Hansa erstmals drei Punkte in Rostock.

Stimmen nach dem Spiel

Patrick Herrmann: „Wir können hier mit einem Punkt nach Hause fahren, machen aber den einen Fehler hinten.“

Dominik Schmidt: „Es war ein sehr schweres Spiel. Es war von Anfang auf Kampf ausgelegt. Der Platz hat kein Kurzpassspiel zugelassen und so mussten wir mit vielen langen Bällen spielen. Ich glaube, wir haben heute eine Unaufmerksamkeit gehabt. Für die wurden wir eiskalt bestraft. Und so gehen wir mit leeren Händen nach Hause.“

Uwe Stöver (Geschäftsführer Sport): „Wir haben es versäumt, so viel Druck aufzubauen, uns Chancen zu erspielen, um letztlich das Ergebnis in unsere Richtung zu schieben. Es war keine Leistung – gerade offensiv – um zu sagen, wir hätten heute einen Sieg verdient gehabt.“

Trainer Karsten Neitzel: „Unsere Leistung war durchschnittlich. Nach hinten haben wir ein gutes Spiel gemacht, haben die Platzverhältnisse angenommen, haben versucht mit lange Bällen zu agieren, haben versucht in der richtigen Zone Fußball zu spielen, ohne dass wir oft in die zwingende Zone gekommen sind, um uns Torchancen zu erspielen. Das waren dann zu wenige Chancen, um auswärts etwas mitzunehmen. Und ein individueller Fehler hat das Spiel dann entschieden.“

Trainer Christian Brand (Hansa Rostock): „Es war sehr schwierig auf dem Boden Fußball zu spielen. Wir haben etwas gebraucht, um in die Partie zu kommen, haben dann aber nach vorne gespielt und uns Gelegenheiten erarbeitet. Um den Treffer von Dennis Erdmann war es richtig gut anzusehen. Kiel hat aber gute Jungs in seinen Reihen und daher Kompliment an meine Mannschaft, wie sie es dann verteidigt hat. Wenn ein Roter am Ball war, dann waren immer drei Blaue drum rum. Wenn wir den einen oder anderen Konter besser ausspielen, können wir es klarer gestalten. Aber letztlich hat es gereicht, auch wenn es kleiner Schritt für uns war, mehr aber auch nicht.“

Hansa Rostock: Schuhen – Ahlschwede, Henn, Hoffmann, Gardawski – Andrist (66. Gottschling), Erdmann, Kofler, Garbuschewski – Platte (79. Schwertfeger), Zimmer (90. Lukowicz). Trainer: Brand
Holstein Kiel: Zentner – Herrmann, Sigurbjörnsson (70. Kegel), Czichos, Kohlmann – Schmidt, Siedschlag – Lewerenz (79. Heider), Schnellhardt – Fetsch, Schäffler (84. Sané). Trainer: Neitzel
Schiedsrichter: Schult (Osterbek)
Tore: 1:0 Erdmann (41.)
Zuschauer: 10.000

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