Wache Störche ärgern jecke Fortunen

Fortuna Köln – Holstein Kiel 2:3 (1:2)

Holstein Kiel ärgert Fortuna Köln vor dem Rosenmontag. Vor 1.400 Zuschauern besiegten die Kieler Störche verdient mit 3:2 den 7. der 3. Liga. Fabian Schnellhardt hatte seine Farben früh in Führung gebracht (4.) und die Störche zeigten wie schon in der Vorwoche gegen Chemnitz Reaktionsschnelligkeit: Nach Marco Königs Ausgleich (8.) stellte KSV-Kapitän Rafael Czichos die Führung wieder her, die Marc Heider Sekunden nach Wiederanpfiff ausbauen konnte. Für den Endstand sorgte Julius Biada (88.). Die KSV beendet nach dem erneuten Sieg den 24. Spieltag als 12. Einziger Wermutstropfen aus Sicht der Kieler war die verletzungsbedingte Auswechslung von Tim Siedschlag.

Karsten Neitzel schickte bei seinem 100. Drittligaspiel als Kieler Cheftrainer die gleiche Startelf wie beim 5:2-Heimerfolg gegen den Chemnitzer FC ins Rennen. Es war das dritte Mal in Folge, dass der Coachauf die selben Spieler setzte – zum ersten Mal in dieser Spielzeit.

Die temporeiche Anfangsphase toppte sogar jegliche kölschen Karneval-Turbulenzen: Mit der ersten Ecke gingen die Kieler durch die Volleyabnahmevon Fabian Schnellhardt in Führung (4.). Als Marco Königs trocken aus kurzer Distanz zum 1:1-Ausgleich getroffen hatte (8.), jubelte der Fortunen-Anhang exakt 52 Sekunden ehe KSV-Kapitän Rafael Czichos nach Holsteins zweiter Ecke zur erneuten Führung abstaubte (9.). Und die Gäste blieben am Drücker: Steven Lewerenz, Vorbereiter beider Störche-Treffer, zirkelte einen 20-Meter-Freistoß an die Unterkante des Querbalkens (18.). Erst in der Schlussphase kam die Fortuna noch einmal gefährlich für das Kieler Gehäuse: Julias Biada scheiterte aber am starken Robin Zentner (42.).

Die Störche wollten hier keine Zweifel aufkommen lassen, wer hier die drei Punkte mitnehmen würde. Sekunden nach dem Wiederanpfiff trübte Marc Heider nach einer überragenden Kombination über sechs Stationen mit dem 3:1 weiter die Karnevalsstimmung des SCF. Dessen Trainer Uwe Koschinat tobte an der Seitenlinie und versuchte mit einem Doppelwechsel Einfluss auf die Partie zu nehmen. Die Hintermannschaft der Holsteiner blieb aber stabil, während die Fortuna den Rosenmontag herbeisehnte: Lewerenz verfehlte das 4:1 dagegen knapp mit einem Schuss ans Außennetz (77.). Biada schaufelte das Leder aufs Tornetz (81.). Kurz vor Abpfiff machte es Biada mit einem verwandelten Freistoß noch einmal spannend, doch nach drei Minuten Nachspielzeit hatten die Störche den Dreier fest eingepackt.

Stimmen nach dem Spiel

Robin Zentner: „Wir haben es am Ende noch einmal spannend gemacht, obwohl wir das Spiel gut im Griff hatten. Ich denke aber, dass es am Ende ein verdienter Sieg ist.“

Patrick Kohlmann: „Wir sind hochzufrieden, hier gesiegt zu haben. Das ist nicht einfach gewesen. Viele Mannschaften haben hier nicht gewonnen. Ich denke, die Leistung war aller Ehren wert.“

Willi Evseev: „Es war ein sehr kampfbetontes Spiel mit vielen langen Bällen. Wir haben unsere Chancen genutzt, sind gut aufgetreten, haben erwachsen gespielt und verdient gewonnen.“

KSV-Trainer Karsten Neitzel: „Das war ein engagiertes, gutes und kurzweiliges Drittligaspiel. Wir haben uns vorgenommen, die Anfangsphase gut zu überstehen und Nadelstiche zu setzen. Dass das Spiel dann eine solche Entwicklung nimmt, konnte man nicht erahnen. Wir haben die Standards verwertet und verpasst, das dritte Tor zu machen. Dann haben wir nach der Pause direkt nachgelegt. Da wir unsere Konterchancen mehr als fahrlässig vergeben haben, wurde es noch einmal eng.“

SCF-Trainer Uwe Koschinat: „Das Spiel ist verdient an Holstein Kiel gegangen. Wir haben heute aus meiner Sicht einen Rückfall in längst vergessene Zeiten erlebt und die Körperlichkeit des Spiels in keiner Form angenommen.Wir haben scheinbar im Verlauf der letzten guten Wochen vergessen, was passiert, wenn wir nicht einhundert Prozent geben. Wir können froh sein, dass das Endergebnis nur 2:3 war. Dem Spielverlauf nach hätte das auch ganz anders zugunsten von Holstein Kiel ausgehen können.“

Fortuna Köln: Poggenborg – Engelman (59. Kessel), Hörnig, Uaferro, Kwame (81. Theisen) – Oliveira Souza, Flottmann, Andersen, Dahmani (59. Mimbala) – Biada, Königs. Trainer: Koschinat
Holstein Kiel: Zentner – Herrmann, Sigurbjörnsson, Czichos, Kohlmann – Lewerenz, Siedschlag (67. Schmidt), Evseev (62. Weidlich), Schnellhardt – Fetsch (79. Schäffler), Heider. Trainer: Neitzel
Schiedsrichter: Jablonski (Bremen)
Tore: 0:1 Schnellhardt (4.), 1:1Königs (8.), 1:2 Czichos (9.), 1:3 Heider (46.), 2:3 Biada(88.)
Zuschauer: 1.400

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