Mit seelischer Nähe gegen räumliche Distanz

Trotz eines erfolgreichen sportlichen Starts in die neue Saison stellt die Pandemie Holstein Kiel weiter vor große Herausforderungen, die auch den Oktober-Stammtisch im Güterbahnhof dominierten.

Aber auch der Sport bekam seine Bühne, repräsentiert durch Cheftrainer Ole Werner, der auf die Vorbereitung zurückblickte und einen Ausblick auf die nächsten Partien gab. „Aufgrund von Verletzungen haben wir viel experimentieren müssen, aber jetzt sind fast alle wieder an Bord. Unser Start war sehr vernünftig, den Rückenwind der ersten Spiele möchten wir mitnehmen.“ Ob mit oder ohne weitere Neuzugänge wird sich bis zum 5. Oktober entscheiden: „In der Linksverteidigung sind wir noch auf Fahndung, die Entscheidung hängt aber immer von anderen Vereinen ab. Wir müssen uns schnell einen Überblick verschaffen und das Beste für uns herausholen.“ Das Beste – das definiert Ole Werner auf seine eigene Weise: „Mir als Trainer ist es am wichtigsten, wie es in der Gruppe funktioniert. In einer so ausgeglichenen Liga geht viel über das Team. Da ordnet sich die Einzelqualität dem Gruppengefühl unter. Wir müssen uns immer fragen: ‚Was macht es mit der Gruppe? Ist es die Qualität wert?‘“

Auch die harmonische Gruppendynamik im Störcheclub soll trotz Pandemie erhalten bleiben – obwohl der Verein dabei großen Herausforderungen begegnen muss: „Wir sind gefangen in der Situation und können immer nur spontan reagieren. Wir wollen keine Zwei-Klassen-Gesellschaft im Club, sondern immer allen dieselbe Chance geben. Aber wir wissen nichts über die Zukunft und können es nicht allen recht machen, da unterliegen wir gewissen Zwängen. Alles, was wir tun können, ist transparent zu sein. Wir haben hohe Solidarität erfahren, setzen diese aber nicht voraus. Es soll fair zugehen“, so KSV-Geschäftsführer Wolfgang Schwenke zu der herausfordernden Situation.

Reaktionen auf die veränderten Bedingungen bedienen sich vor allem digitaler Infrastruktur: So erfolgt die Anmeldung für Spiele online – und eine neue B2B-App, die in etwa vier Wochen an den Start gehen soll, soll den Netzwerkcharakter des Störcheclubs intensivieren. „Wir wollen besser in Kommunikation treten und dafür soll jeder auf dieselben Infos zugreifen können und dieselbe Chance zur Teilnahme erhalten“, erklärte Wolfgang Schwenke das Konzept. Umgesetzt wird das über verschiedene Funktionen: In die App integriert sind eine direkte Dialogfunktion, eine Chatgruppenfunktion, Informationen über Veranstaltungen, ein Marktplatz für Angebote und Fragen sowie ein Umfragetool für Feedback und Verbesserungspotential – damit jedes Mitglied ein gleichwertiger Teil des Sponsorenclubs bleibt. „Unser Netzwerk wird immer größer. Durch die App wollen wir wieder näher zusammenkommen.“ Denn auch wenn die Zeiten schwierig scheinen: Das Netzwerk soll ein Nest für alle sein – und bleiben.

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