Tag 3 der Kanada-Reise – Testspiel-Highlight vor großer Kulisse
Am dritten Tag der Kanada-Reise unserer Jungstörche stand das erste Testspiel auf dem Programm. Doch es sollte nicht der einzige Höhepunkt an diesem sommerlichen Tag an der kanadischen Ostküste werden.
Die knapp zweieinhalbstündige Anreise von Halifax nach Moncton in der Provinz New Brunswick war angesichts der ungewohnten landschaftlichen Eindrücke bereits das erste Highlight des Tages. Stop, nicht ganz. Denn schon früh morgens um 6.30 Uhr hatten sich mehrere Staff-Mitglieder zum Morgenlauf verabredet – diesmal mit einem ganz besonderen Ziel. Nur drei Kilometer entfernt von der Team-Unterkunft in der Mount Saint Vincent University befand sich der Fairview Lawn Friedhof, auf dem 150 Opfer der 1912 gesunkenen Titanic begraben sind. Neben der Stadt St. John´s in Neufundland ist Halifax der zweite, große Gedenkort der Schiffskatastrophe. Ein beeindruckender und nachdenklich stimmender Platz, der für viele Besucher aus aller Welt längst zur Pilgerstätte geworden ist.
Im 250 km entfernten Moncton verschlug es der Mannschaft von Trainer Sebastian Gunkel nach der Ankunft gegen 13.30 Uhr schon ein wenig die Sprache, denn die U23 erreichte das schmucke Stade Creux Bleue Medavie Stadium der Universität Moncton mit der Ansage, dass „heute recht viele Fans zum Spiel kommen würden“. Die Veranstalter hatten im Vorfeld des internationalen Vergleichs ordentlich die Werbetrommel gerührt und so fand der deutsch-kanadische Test vor der stattlichen Kulisse von 1.500 zahlenden Zuschauern und bei Temperaturen um die 27 Grad statt. Da sich die beiden Co-Trainer Sven Boy und Justus Hetenyi sowie Chefcoach Sebastian Gunkel im Vorfeld der Kanada-Reise intensiv mit dem Gegner, der U23 des kanadischen Erstligisten Halifax Wanderers, auseinandergesetzt hatten, ging unsere Mannschaft bestens vorbereitet in die Partie. „Das wird hier in Moncton sicherlich für alle ein besonderes Erlebnis, unter diesen Rahmenbedingungen spielen zu dürfen. Genießt es“, motivierte Gunkel sein Team vor dem Anpfiff in der rund 100 Quadratmeter großen Spielerkabine.
Am Ende durfte sich unsere U23 über einen hart erarbeiteten 2:1-Erfolg freuen. Die beiden Treffer für unsere Mannschaft erzielten Oskar von Esebeck (54.) und per Kopf Etienne Sohn (75.). Auch wenn unser Team im ersten Durchgang erheblich unter Druck stand und verdientermaßen mit einem Rückstand in die Pause ging, konnte sie nach dem Seitenwechsel das Blatt noch wenden. Nicht zuletzt die ausgezeichneten Leistungen der beiden eingesetzten Torhüter Tyler Dogan (1. HZ) und Noah Oberbeck (2. HZ) sicherten den Erfolg in einer Partie auf Augenhöhe.
„Wir waren im zweiten Durchgang mit viel mehr Energie gegen den Ball und vor allem zahlreichen gemeinsame Ideen mit dem Ball unterwegs und haben uns so das positive Ergebnis redlich verdient“, zeigte sich Sebastian Gunkel am Ende sehr zufrieden und im höchsten Maße angetan von der Atmosphäre im stimmungsvollen Stadion. Ähnlich dachte auch Routinier Tim Siedschlag nach den 90 Minuten: „Siege sind immer schön, vor einer großen Kulisse wie heute natürlich umso mehr. Wir haben uns sehr über den Sieg, das tolle Stadion, den ausgezeichneten Rasen und die Zuschauerzahl gefreut, so macht das Spaß!“
Teil eins der „Summer Series“ mit den insgesamt drei Duellen zwischen den U23-Mannschaften von Holstein Kiel und den Halifax Wanderers war also in jeder Hinsicht ein toller Erfolg. „Ich weiß gar nicht, wo die ganzen Zuschauer herkamen, aber ich glaube, dass es heute sehr gute Werbung für den Fußball war. Und das war sicherlich auch die große Hoffnung der Veranstalter im Vorfeld der Begegnung“, so Siedschlag, der nach dem Schlusspfiff zusammen mit seinen Teamkollegen die zahlreichen Autogrammwünsche der jugendlichen Fans geduldig erfüllte.
Nach dem Spiel verlegten unsere „Reise-Weltmeister“ für die kommenden vier Tage ihren Aufenthaltsort in die 200 Kilometer entfernte Stadt Charlottetown in der Provinz Prince Edward Island inmitten des Sankt-Lorenz-Golfes. Dort wartete schon das nächste tolle Erlebnis auf unsere Störche. Die Fahrt über die 14 km lange Confederation Bridge, die Kanadas kleinste Provinz, die Prince Edward Insel, mit der auf dem Festland befindlichen Provinz New Brunswick verbindet, wird so schnell sicherlich niemand vergessen. Wohl nur selten gab es in der 125-jährigen Vereinsgeschichte der KSV Holstein ein ausgefalleneres Ziel für ein Testspiel. Auf der 5.660 km² großen Insel – zum Vergleich, Schleswig-Holstein ist 15.800 km² groß – steigt am Mittwoch das zweite Spiel im Rahmen des Sommer-Trainingslagers unserer Jungstörche.
Die U23 der KSV Holstein beim 2:1-Sieg in Moncton gegen die Halifax Wanderers U23:
Dogan (46. Oberbeck) – Borges (46. Zimmer), Diezemann, Ottilinger (46. Lelle), Mai, Jetz (46. Meyer) – Gumpert (46. Koc), Siedschlag (46. Voß) – Saka (46. Esebeck), Kulikas (46. Sohn), Fehler (46. Kaus)
Tore: 1:0 Kimani Stewart (30.), 1:1 Oskar von Esebeck (54.), 1:2 Etienne Sohn (75.)
Zuschauer: 1.500 im Stade Creux Bleue Medavie Stadium (Moncton/New Brunswick)
