Gegnercheck: SpVgg Greuther Fürth

Liverpool, Paderborn und nun Kiel … Am Samstag gastiert der Spitzenreiter im Holstein-Stadion.

„Wenn’s irgendwie geht, wollen wir die neue Runde so starten, wie wir die letzte aufgehört haben“, wünschte sich Kleeblatt-Coach Alexander Zorniger vor dem Beginn der Spielzeit 2023/24. In der letzten Saison hatten die Franken nämlich am abschließenden Spieltag den Aufsteiger SV Darmstadt mit 4:0 besiegt. Da war es irgendwie passend, dass nach dem 1. Spieltag der 50. Zweitliga-Saison eben jene Mannschaft den Platz an der Sonne ziert, die auch in der Ewigen Zweitliga-Tabelle die Nase vorn hat, nämlich die SpVgg Greuther Fürth. Einer der Gründe ist mit Sicherheit Kapitän und Unterschiedsspieler Branimir Hrgota, der auch zum Auftakt stach.

Im letzten Härtetest vor dem Zweitliga-Start gelang der SpVgg Greuther Fürth in Villingen-Schwenningen gegen den englischen Spitzenclub FC Liverpool ein respektables 4:4-Unentschieden. Da die Partie sehr zum Frust der Fans unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen worden war, konnten sich die Kleeblatt-Anhänger erst beim Auftakt gegen den SC Paderborn ein Bild vom Leistungsstand ihrer Mannschaft machen. Und sie wurden nicht enttäuscht.

„Vier gegen Liverpool, jetzt fünf gegen Paderborn. Wir sind da“, lautete der euphorische Kommentar von Trainer Alexander Zorniger nach dem 5:0-Kantersieg vor 10.500 Zuschauern gegen die hochgehandelten Ost-Westfalen um „Alt-Star“ Max Kruse. Nicht der 14-fache Nationalspieler war am Ende der Mann des Tages, sondern Fürths Routinier Hrgota, der mit seinen beiden Treffern wieder einmal großen Anteil am Sieg hatte. Gelingt es den Fürthern auch im Holstein-Stadion, die Leistung vom Saisonstart auf den Platz zu bringen?

Das Augenmerk lag aber am vergangenen Wochenende am Ronhof auch auf den Neuzugängen, von denen neben Torhüter Jonas Urbig (zuletzt 1. FC Köln und Jahn Regensburg) auch der ehemalige Freiburger Robert Wagner und Tim Lemperle (ebenfalls 1. FC Köln) ihre Pflichtspieldebüts feierten. Und auch Torjäger Dennis Srbeny begann gegen seinen Ex-Verein. Darüber hinaus spielten sich der erfahrene Fürther Mittelfeldstratege Julian Green und Verteidiger Luca Itter neben Hrgota in die kicker Elf des Tages. Und auch die einzige Schrecksekunde hatte für das Kleeblatt in Hinblick auf das kommende Spiel in Kiel keine Nachwirkungen. Nachdem Fürths Neuzugang Dennis Srbeny am Sonntag hart von Paderborns Innenverteidiger Visar Musliu gefoult worden war, konnte die Spielvereinigung unter der Woche leichte Entwarnung gegeben.

Dass mit den Fürthern im zweiten Jahr nach dem Bundesliga-Abstieg zu rechnen ist, das deutete sich am 1. Spieltag an. Goalgetter Hrgota hatte schon vor dem Spiel gefordert, den eigenen Zuschauern nach dem verkorksten Vorjahr etwas bieten zu wollen. „Hier zuhause sind wir stark. Hier müssen wir unsere Stärken zeigen, hier müssen wir mutig sein. Und wenn wir mutig sind, spielen wir auch gut“, so der 30-Jährige. Dass es am Ende sogar 5:0 hieß, hatte dann aber doch niemand erwartet. Umso schöner für Trainer Zorniger: „Wir laufen heute mit vielen lachenden Gesichtern raus, das ist nach dem Start in einem Heimspiel nicht unwichtig“. Doch Zorniger warnt vor dem Gang nach Kiel vor zu viel Euphorie. „Wir wollen das Resultat richtig einordnen. Es gibt immer noch Punkte, wo man ansetzen kann“, so der ehemalige Cheftrainer von RB Leipzig. In jedem Falle wird das Kleeblatt am Sonnabend um 13 Uhr mit breiter Brust im Holstein-Stadion auflaufen, wenn sich die beiden Altmeister Fürth (1914, 1926 und 1929) und Kiel (1912) duellieren.

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